Energiesparen per Mobilfunk

05.03.2006
Mit intelligenter Ablesetechnik lassen sich nicht nur Betriebsprozesse optimieren, sondern auch unnötige Energieverbräuche vermeiden. Die Eschborner Techem AG nutzt hierfür das flächendeckende Mobilfunknetz von Vodafone.

Sparen liegt im Trend: Bei den rasant steigenden Öl- und Gaspreisen gilt dies vor allem für die Energiekosten. Experten sind sich sicher, dass spätestens in sechs Jahren, wenn der Kyoto-Vertrag ausläuft, die Treibhausgase – und damit der Energieverbrauch - nochmals deutlich reduziert werden müssen. Ein großes Sparpotenzial ist schon ausgemacht: die Heizkosten. In absoluten Zahlen wurde hier nämlich nicht nur seit 1990 am wenigsten eingespart, sondern in den vergangenen Jahren auch am meisten Energie verbraucht.

Zuverlässigkeit muss sein

Ein zukunftsweisendes Konzept, das unter anderem hilft, die Verschwendung von Energie zu verringern, führte die Eschborner Techem AG kurz vor Weihnachten im Sauerland ein: In einer Lie genschaft der "Wohnungsgenossenschaft im Kreis Olpe" hat Techem die erste Heizkostenerfassung in Deutschland installiert, bei der die jeweiligen Verbrauchsdaten der Wohnungen per Mobilfunk an die Rechenzentrale von Techem übermittelt werden. Dabei setzt das Dienstleistungsunternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft auf dem Gebiet der Erfassung und Abrechnung von Energie- und Wasserverbrauch auf das Mobilfunknetz von Vodafone. "Die Entscheidung für Vodafone fi el aufgrund der regionalen Komplettabdeckung des Mobilfunkanbieters", erklärt Techem-Vorstand Hans-Lothar Schäfer. "Da die Fernablesung zu einem Standardangebot für alle Techem-Kunden werden soll, ist die Zuverlässigkeit auch in regionalen Sonderlagen eine wichtige Vorbedingung", so Schäfer weiter.

Techem ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das nicht nur den Wärmemessdienst, sondern auch die eng verwandten Dienstleistungen Wärmelieferung und immobilienwirtschaftliche Softwaredienstleistungen anbietet. Mit 2.411 Mitarbeitern in Europa, davon 1.854 in Deutschland, konnte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2004/05 seinen Umsatz um 34,8 Millionen Euro auf 466,8 Millionen Euro erhöhen. In seinem Kerngeschäft "Energy Services" konnte das Unternehmen mit der Vorstellung der Heizkostenerfassung via Mobilfunk erneut seine Innovationsführerschaft unter Beweis stellen.

Intelligentes Strommanagement

In der Praxis sieht es so aus, dass in der Olpener Liegenschaft 126 Heizkostenverteiler die Messwerte aus 29 Wohnungen über ein Nahfunksystem zu einem zentralen Datensammler - ein kleiner, grauer Kasten, der meist im Treppenhaus installiert ist – übertragen, der sie dann verschlüsselt über das Netz von Vodafone an das Techem-Rechenzentrum in Eschborn weiterleitet. Für jeden so genannten Masterdatensammler, der bis zu 1.024 Messgeräte zusammenführen kann, ist eine Mobilfunkkarte im Einsatz, die auf reinen Datenverkehr ausgelegt ist.