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Ellison schließt höheres Angebot für Peoplesoft nicht aus

25.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Oracle-CEO Larry Ellison deutete am gestrigen Dienstag an, bei der geplanten feindlichen Übernahme von Peoplesoft den Kaufpreis pro Aktie unter Umständen erneut aufzustocken. Auf der Oracle-Anwenderkonferenz Appsworld in London bezeichnete Ellison das gültige Angebot von 6,3 Milliarden Dollar in bar zwar als richtig bewertet und fair. Auf die Frage, ob sein Unternehmen die Offerte erhöhen wolle, erklärte er jedoch: "Sag niemals nie".

Der Datenbankspezialist hatte am 6. Juni ein Angebot von 16 Dollar pro Peoplesoft-Aktie abgegeben - kurz nachdem Peoplesoft bekannt gegeben hatte, J.D. Edwards zu übernehmen. Am vergangenen Dienstag erhörte Oracle den Preis auf 19,50 Dollar. Auch diese Offerte lehnt Peoplesoft ab, der Preis sei unter anderem zu niedrig.

Oracle ist sichtlich bemüht, Investoren und Anwender von Peoplesoft auf seine Seite zu bringen. So hatte Ellison zunächst angekündigt, sein Unternehmen würde die Applikationen des Konkurrenten bei einer Übernahme nicht weiter vermarkten. Nun teilten die Kalifornier mit, die Peoplesoft-Produkte würden mindestens zehn Jahre lang unterstützt und verbessert. Außerdem seien die Anwender nicht gezwungen, auf Oracles E-Business-Suite zu migrieren. Parallel würde der Datenbankspezialist jedoch den Peoplesoft-Kunden anbieten, bei geringem Aufwand auf vergleichbare Oracle-Lösungen zu wechseln (Computerwoche online berichtete).

In einem anderen Punkt kam Ellison den Peoplesoft-Aktionären entgegen. Peoplesoft hatte vergangene Woche verkündet, dass Oracle wegen der geänderten Konditionen für die geplante J.D-Edwards-Akquisition (Computerwoche online berichtete) die Offerte jederzeit für ungültig erklären könnte. Um diesen Einwand zu entkräften, strich der Ellison-Konzern nun die betreffende Passage aus seinem offiziellen Übernahmeangebot. (mb)