Mittelstandspaket im Test

Durchwachsene Noten für Microsoft

06.09.2004
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Komplizierte Datenintegration

Schwächen erkennen die Tester hingegen bei den Funktionen zur Bearbeitung von Angeboten,Aufträgen undRechnungen. So wurde dieZusammenstellung vonAngeboten als sehr umständlich empfunden, da beispielsweise bei der Erfassung eines Produkts jedes Mal aus einem separaten Unterpunkt die Maßeinheit angegeben werdenmuss. Anders als imOutlook- Client lassen sich zudem in der Browser-Variante die Einzelposten eines Auftrags nicht detailliert darstellen, sondern immer nur die Gesamtsumme.

Eine weitere Herausforderung erwartet Anwender bei der Integration und Synchronisation von Daten zwischen der CRM-Datenbank und Unternehmenssoftware, Microsoft Office oder Web-Services.Grundlage hierfür ist das .NET-Framework, das offene Programmierschnittstellen zur Verfügung stellt. So ist es laut Hewson Group zunächst einfach, Daten für Kontakte und Leads aus Outlook oder Excel zu importieren. Die erstmalige Synchronisation mit dem E-Mail-Client kann allerdings mehrere Stunden dauern.

Die Überführung umfangreicher Datensätze in die CRM-Datenbank lässt sich zudem nur mit Hilfe des mitgelieferten „Data Migration Framework“ bewerkstelligen.Dieses bietet eine Sammlung von Tools zum Extrahieren und Migrieren von Daten. Sofern die Daten eine eindeutige Identifikationsnummer (Integer) aufweisen, werden sie zuerst aus den Quellsystemen mit Hilfe der Komponente „Data Transformation Services“ des SQL Servers in eine temporäre Datenhaltung mit einheitlichem Datenformat (Common Data Format) überführt. Dort erfolgt eine Konsolidierung, Bereinigung von Quelldaten und Überführung mit Hilfe des Toolkits. Da die CRM-Software hoheAnforderungen an dieDatenbank- Performance stellt, sollte sie in einer eigenen Instanz des SQL Servers laufen. Die Technik setzt laut Tester profunde Kenntnisse

der Datenmigration voraus und kann im Projekt je nach Komplexität drei bis sechs Wochen Arbeitszeit verschlingen. Alternativ raten die Autoren daher, komplexere Datenintegrationsszenarien mit Hilfe von Software wie „Microsoft Biztalk“ oder Drittprodukten anzugehen.