Noac bringt Scopeland auf den Markt

Dokumenten-Management in relationalen Datenbanken

12.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Mit einem neuen Werkzeug will die Noac GmbH eine Brücke zwischen strukturierten Daten und unstrukturierten Dokumenten schlagen. Die Software "Scopeland" soll es ermöglichen, daß sich künftig jede relationale Datenbank als Back-end für ein Dokumenten-Management-System (DMS) verwenden läßt.

Strukturierte Daten und unstrukturierte Dokumente lassen sich nur schwer unter einen Hut bringen. Häufig existieren DMS und Datenbanksysteme parallel, was in Mehrkosten und zusätzlichem Aufwand resultiert. Abhilfe kann hier eine integrierte Lösung schaffen, wie sie Noac aus dem ostdeutschen Birkenwerder mit dem Datenbankwerkzeug Scopeland realisieren will - nach Angaben des Anbieters quasi programmierfrei.

Die Basis der Scopeland-Architektur bildet eine sogenannte Metadatenbank, in der die Eigenschaften, Verarbeitungsregeln und Beziehungen der Sachdaten gespeichert sind. Ferner umfaßt das Repository Ablaufsteuerungen für automatische Prozesse ebenso wie Aggregations-, Replikations-, Import- und Exportalgorithmen. Standardfunktionen werden laut Hersteller so vorgehalten, daß sie auf Daten beliebiger Struktur anzuwenden sind. Benutzeroberflächen und die damit verbundenen Funktionen lassen sich in mehreren Sprachen jeweils zur Laufzeit generieren.

Die unstrukturierten Dokumente werden in Form von Binary Large Objects (Blobs) in jeweils einem einzigen Feld der relationalen Datenbank abgelegt. Ziel sei es, den Anwender auf alle Informationen des Unternehmens aus einer integrierten Umgebung zugreifen zu lassen, ohne daß ein zusätzliches DMS eingeführt werden müßte. Zweifel an der Leistungsfähigkeit der mit Scopeland erstellten Dokumentenverwaltung konnte Noac jüngst mit einem Benchmark-Test ausräumen, der in Zusammenarbeit mit dem Siemens-Bereich ATD realisiert wurde.

In der Versuchsinstallation kam ein "Dynamic Server" von Informix als Datenbank auf Suns "Enterprise Servern" zum Einsatz. Bei einer simulierten Last von 400 gleichzeitigen Benutzern, die auf knapp 4,2 Millionen Dokumente zugreifen konnten, ergab sich laut Noac die durchschnittliche Antwortzeit von einer Sekunde. Komplexe Anfragen, die die Dokumenten- und Datenrecherche kombinierten, verdoppelten die Abfragezeit. Die Zugriffe erfolgten über eine indexsequentielle Suche, was nach Angaben von Noac zur Folge hat, daß sich auch mit einer vielfachen Dokumentenanzahl die Wartezeit nicht verlängern würde.

Scopeland läuft auf relationalen Datenbanken von Informix, Oracle und Microsoft. Für den Im- und Export von Daten lassen sich Open-Database-Connectivity- (ODBC-)Treiber integrieren. Auf der Client-Seite unterstützt das Werkzeug die Windows-Betriebssysteme 3.11, 95 und NT.