3d-Coform

Digitales Depot soll 'Weltkultur in 3D' bieten

29.01.2010

Digitale Mona Lisa

Und was in 3D funktioniere, lasse sich in 2D erst recht umsetzen. In einem früheren Projekt sei 2004 die "Mona Lisa" gescannt worden, um Oberflächen- und Farbzustand des berühmtesten Gemäldes der Welt zu analysieren. "Das ist für uns eher ein randständiges Thema", schränkt Stork ein. Im ausgereiften Stadium werde "3D-COFORM" indes auch Bilder, Texte, Videos und Audios enthalten; der Informatiker verspricht "ein echtes Multimediaformat". Wenn Daten und Meta-Daten komplett verknüpft sind, sollen zudem Abfragen möglich sein, die ganze Ausgrabungsverläufe nachzeichnen oder die Überprüfung kunsthistorischer Hypothesen zulassen - nach dem Motto: "Zeige mir alle Statuen, die ein bestimmter Künstler auf Zypern erstellt hat."

Bislang haben die Fraunhofer-Forscher und ihre Mitstreiter von der Universität Bonn Entwicklungspartner aus fünf europäischen Ländern mit ins Boot geholt. Namhaften Museen testen die Technik oder haben Kooperationen angekündigt - darunter das Victoria and Albert Museum (London), der Louvre (Paris), die Florentiner Museen, die zyprischen Welterbe-Stätten oder die Staatlichen Museen zu Berlin.

Der Anspruch ist zwar ähnlich ehrgeizig wie derjenige Googles. Wie der Suchmaschinen-Primus beim Print will "3D-COFORM" bei den musealen Stücken das "Erbe der Menschheit digitalisieren". Im Gegensatz zu Googles urheberrechtlich umstrittenem Vorhaben agieren die Forscher aber nicht allein im Auftrag eines privaten Unternehmens. Die öffentliche Förderung durch EU, Bund und Länder spiele eine ebenso große Rolle, sagt Stork. Später sollen auch Laien in den Genuss von 3D-Katalogen im Internet kommen. "Wir wollen nichts flächendeckend digitalisieren, wir liefern erstmal nur die technische Grundlage." (dpa/ajf)