Die Zukunft von Eclipse heißt e4

20.03.2008
Die Software-Entwicklungsplattform Eclipse soll sich stärker an den Belangen des Web ausrichten und weniger komplex werden.

Auf der Fachkonferenz Eclipsecon 2008 stellte das Open-Source-Projekt seine Pläne für die kommende Version 4.0 von Eclipse ("e4") vor, die in etwa zwei Jahren erscheinen soll. "Ich denke, die Codebeiträge müssen sich unbedingt am Web orientieren und diesen Bereich etablieren, denn die Welt verändert sich", sagte Mike Wilson, in der Eclipse-Organisation zuständig für "Platform and Incubator Projects". Dazu gelte es unter anderem, die Entwicklung von Plug-ins auch über andere Sprachen als Java zu ermöglichen. "Wer kein Java-Programmierer ist, kann im Augenblick auch keine Plug-ins bauen", so Wilson weiter. Die Pläne für e4 sehen ebenso eine stärkere Integration von Skriptsprachen vor - gewünscht sind derzeit die Unterstützung für von Javascript und Actionscript.

In e4 sollen auch die Ideen aus der Eclipse Rich Ajax Platform für interaktive Web-Applikationen einfließen. Das geplante Anwendungsmodell solle ein dokumentiertes Set von Services und eine REST-ful (Representational State Transfer) Architektur umfassen.

Mike Milinkovitch, Executive Director von Eclipse, kündigte zudem den diesjährigen Release-Train "Ganymede" zur synchronisierten Veröffentlichung von insgesamt 24 Eclipse-Projekten für den kommenden Juni an. Die Trains der Vorjahre hörten auf die Namen "Europa" (2007) und "Callisto" (2006).

Eine erste, wenn auch noch vorsichtige Annäherung gibt es außerdem zwischen Eclipse und Microsoft. Die Redmonder wollen Unterstützungsarbeit dabei leisten, dass das Standard Widget Toolkit (SWT) von Eclipse künftig auch die Windows Presentation Foundation (WPF) nutzen kann. Java-Entwickler könnten so leichter Programme schreiben, die im nativen Look and Feel von Vista erscheinen. Außerdem sollen im Bereich Identity-Management das Eclipse-Projekt "Higgins" und Microsofts "Cardspace" verzahnt werden. (tc)