Bundel-Politik Microsofts stoesst Dbase vom Thron

Die Zeit fuer Xbase-basierte Datenbanken ist abgelaufen

01.03.1996

"Es existiert nur noch eine kleine Gruppe von Anwendern, die Xbase ihre Loyalitaet erweisen", lautet die Erfahrung von Nicole Roth Miller, Senior Analyst der International Data Corp. (IDC) aus Framingham, Massachusetts. Die Tage der einstmals dominierenden Programmiersprache seien gezaehlt.

Noch 1992 konnte Dbase, die Xbase-basierte Datenbank von Borland, mit 27 Prozent Marktanteil im IBM-kompatiblen PC-Datenbankgeschaeft die Fuehrungsrolle behaupten. 1994 betrug der Dbase-Anteil jedoch nur noch elf Prozent. Gleichzeitig legte Microsoft mit dem Konkurrenzprodukt Access von fuenf auf 40 Prozent zu.

Der Triumph von Access ueber Xbase-Loesungen resultiert zumindest teilweise aus Microsofts Produktpolitik: Die Strategie des Windows-Anbieters, seine Datenbank mit der Buerosuite "Office" zu buendeln, liess zahlreiche Anwender auf Access umsatteln. Ausserdem musste sich Xbase im professionellen Bereich mit hartem Wettbewerb seitens Herstellern von Client-Server-Entwicklungs-Tools messen. Zu guter Letzt traegt Borland auch selbst Schuld an der Misere. Laut Paul Cubbage, Director fuer Client-Server-Software-Research beim Marktforschungsunternehmen Dataquest aus San Jose, Kalifornien, hatte Borland zu lange gezoegert, eine grafische Benutzer-Schnittstelle fuer Dbase zur Verfuegung zu stellen.