Madoff, GM und Hertie

Die Wirtschaftschronik des Jahres 2009

22.12.2009

Madoff bis Hertie

29. Juni. 150 Jahre Haft für den größten Betrug der Finanzgeschichte: Der New Yorker Aktienbroker Bernard Madoff, der tausende Anleger mit einem jahrelangen Schneeballsystem um Milliarden erleichtert hat, wird im Alter von 71 Jahren zur Höchststrafe verurteilt. Das Geld - am Ende waren es zumindest auf Papier 60 Milliarden Dollar - ist weg.

10. Juli. Blitz-Insolvenz für GM: Wie zuvor schon der kleinere Konkurrent Chrysler verlässt der größte US-Autobauer nach nur wenigen Wochen ein Insolvenzverfahren mit Hilfe von Milliarden der US-Regierung und dem Staat als Besitzer. Vom US-Steuerzahlen kamen 50 Milliarden Dollar.

23. Juli. VW schluckt Porsche: Der monatelange zermürbende Machtkampf bei Porsche und Volkswagen endet mit dem Sieg des mächtigen VW- Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch. Der Sportwagenbauer soll zu einer Marke im VW-Konzern werden, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking geht.

13. Juli. Escada ist pleite: Einer der bekanntesten Damenmodekonzerne muss nach mehreren schlecht angenommenen Kollektionen und finanziellen Problemen Insolvenz anmelden. Anfang November kauft die Schwiegertochter von Stahlmilliardär Lakshmi Mittal die Firma.

15. August. Hertie ist weg: Die letzten Warenhäuser mit dem Traditionsnamen machen auf Beschluss der Gläubiger dicht. Rund 2.600 Menschen verlieren ihre Jobs. Die gut 50 ehemaligen Karstadt-Warenhäuser hinterlassen Lücken in den Fußgängerzonen zumeist kleinerer Städte.