Verkauf von DOS-Applikationen ging 1992 zurueck

Die Umsaetze der SW-Hersteller leiden unter Preisreduzierung

09.04.1993

Die veroeffentlichten Zahlen basieren auf Angaben von nordamerikanischen Softwareherstellern, die in der SPA organisiert sind. Der aus dem "Sales Reporting Program" erstellten Analyse zufolge, die den "Strassenpreis" zur Grundlage ihrer Angaben macht, leidet das Softwaregeschaeft in Nordamerika (USA und Kanada) offenbar unter einem aehnlichen Preisverfall wie das mit PC- Hardware. Dem gemeldeten Wertwachstum im Anwendungssoftware- Bereich - inklusive Sprachen und Tools - von 14,1 Prozent stehen jedenfalls um 36 Prozent hoehere Stueckzahlen gegenueber.

International hat der Softwareverkauf staerker zugenommen als auf dem nordamerikanischen Markt. Den Angaben des Verbandes zufolge lag der aus dem internationalen Geschaeft generierte Umsatz der US- Hersteller im vergangenen Jahr um 25,1 Prozent ueber dem Wert von 1991. Weltweit nahm das Geschaeftsvolumen um 18,1 Prozent zu. Die Menge der verkauften Softwarepakete stieg allerdings um 37,5 Prozent.

"Obwohl der weltweite Preisverfall, das schnelle Wachstum der Niedrigpreis-Segmente und das zunehmende Upgrade-Geschaeft den Wertzuwachs verlangsamt haben, stellen 14 Prozent Umsatzplus immer noch ein gesundes Wachstum dar", erklaerte SPAs Research Director David Tremblay.

Der Verkauf von DOS-Applikationen ging 1992 gegenueber dem Vorjahr um 12,8 Prozent auf ein Volumen von 2,58 Milliarden Dollar zurueck. Allerdings hat dieses Marktsegment nach wie vor einen Anteil von 45 Prozent am gesamten PC-Anwendungssoftware-Markt. Applikationen unter Windows nahmen dagegen um 95,6 Prozent zu. Dieses Geschaeft erreichte 1992 einen Wert von 1,93 Milliarden Dollar (1991: 989 Millionen). Ebenfalls zugenommen hat der Absatz von Macintosh- Software, er stieg um 20,2 Prozent auf 990 Millionen Dollar. Textverarbeitungen und Tabellenkalkulations-Programme gehoerten auch im vergangenen Jahr wieder zu den zwei meistverkauften Applikationen. Allerdings brachte es der starke Preisverfall mit sich, dass diese Segmente nur um zwei beziehungsweise um acht Prozent zunahmen.

Das europaeische Umsatzvolumen der SPA-Firmen betrug 1992 rund 1,7 Milliarden Dollar. Davon entfielen 490 Millionen Dollar oder rund 29 Prozent auf Deutschland und Oesterreich. Damit stehe der deutschsprachige Raum in der Statistik ganz oben. An zweiter Stelle folge Grossbritannien inklusive Irland mit rund 409 Millionen Dollar. In Europa machen sich die Preisreduzierungen noch mehr bemerkbar als in den USA. So konnten SPA-Mitglieder 1992 in der alten Welt rund 53 Prozent mehr PC-Softwarepakete verkaufen als im Vorjahr, der Umsatz stieg aber lediglich um rund 19 Prozent.