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Die Telekom setzt auf Service und die USA

09.10.2006
Festnetz und Mobilfunk wachsen - wie in diesem Gerät - zusammen.
Festnetz und Mobilfunk wachsen - wie in diesem Gerät - zusammen.

Zudem würde der Telekom ohne ihre US-Tochter die von der Börse geforderte Wachstumsfantasie fehlen. Und die ist dringend nötig, denn wegen der schwachen Entwicklung in Deutschland musste Ricke die Prognose für 2006 und 2007 senken, was zu Spekulationen über seine frühzeitige Ablösung führte. Mit einem Erfolg in Nordamerika könnte der Manager also auch die Kritik an seiner Führung entkräften. Noch muss T-Mobile USA als landesweit kleinster Anbieter kräftig wachsen, um den Anschluss in Nordamerika zu schaffen. Mittelfristig will die Gesellschaft die Lücke zur Konkurrenz füllen und den Marktanteil auf 25 Prozent verdoppeln.

Neben billigen Bündeltarifen setzt T-Mobile USA dabei auf Service. Mit Erfolg: Die Telekom-Tochter gilt bei Marktforschern als kundenfreundlichster Anbieter. Von den Erfahrungen in den USA soll nun das Deutschlandgeschäft profitieren. Zwar mahnt der Telekom-Chef seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren Verbesserungen bei der deutschen Kundenbetreuung an. Doch vor allem an der Festnetzsparte T-Com entzündet sich immer wieder Kritik über die mangelnde Kundenfreundlichkeit. Um dem Geschäft auf dem Heimatmarkt auf die Sprünge zu helfen, hat T-Mobile-Chef Obermann im September die Führung über das deutsche Vertriebsnetz von T-Com übernommen. Erste Maßnahmen sind schon ausgemacht: So soll die Wartezeit in den T-Punkten deutlich verringert und die Zahl der Filialen erhöht werden. Rund ein Drittel mehr Personal wird in den Vertriebspunkten dazu benötigt - ein Lichtblick für die vom Stellenabbau geplagte Belegschaft. Die Investitionen in die Kundenzufriedenheit könnte sich rechnen, denn zufriedene Kunden wechseln weniger schnell zur Konkurrenz. Von der Internationalisierung würde damit auch das Deutschlandgeschäft profitieren. (dpa/ajf)