Die Software AG entdeckt den Kunden

08.08.2003
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Die entsprechende Produkt-Roadmap hatte Achinger bereits im Februar im Vorfeld der CeBIT vorgestellt, nun können die Darmstädter zumindest mit Betaversionen dienen. Konkret handelt es sich bei der "Tamino Mobile Suite" um eine XML-gestützte Integrationslösung, mit deren Hilfe sich laut SAG mobile Endgeräte an ERP- oder CRM-Anwendungen ohne großen Aufwand anbinden lassen. Zu ergänzen ist das Ganze durch kundenspezifische Anpassungen - etwa für die vertrieblichen Belange in der Pharmindustrie. Daneben seien Tamino-Lösungen für das Workflow-basierende Content- und Dokumenten-Management in Vorbereitung, hieß es weiter.

Immer noch prägen bei der SAG die Einnahmen mit "Adabas" und "Natural" (Enterprise Transaction) das Geschäft
Immer noch prägen bei der SAG die Einnahmen mit "Adabas" und "Natural" (Enterprise Transaction) das Geschäft

Unabhängig davon will man, wie Achinger betonte, die Kernprodukte Adabas, Natural und künftig auch Entire X weiterentwickeln und pflegen. Um dies so kostengünstig wie möglich zu bewerkstelligen und auch im Projektgeschäft wieder höhere Deckungsbeiträge erzielen zu können, kündigte der amtierende Vorstandschef die weitgehende Auslagerung der Anwendungsprogrammierung nach Indien an. Ein entsprechendes Joint Venture soll bereits zum 1. Oktober die Arbeit aufnehmen.

Inwieweit sich die Forcierung des Lösungsgeschäfts mittelfristig auf den Umsatzmix auswirken werde, ließ der SAG-Chef offen. Schon ab dem vierten Quartal kalkuliere man konzernweit aber wieder mit einer Umsatzrendite von 15 Prozent. Auch die Tatsache, dass man sich in absehbarer Zeit auch wieder ein signifikantes Wachstum bei den reinen Lizenzumsätzen verspricht und nicht nur - was viele Analysten momentan kritisieren - von den Anpassungen auf der Kostenseite profitiert, wollte Achinger nicht bestreiten. Er jedenfalls übergebe das Ruder an seinen Nachfolger Streibich in dem Bewusstsein, dass die SAG "kein Übernahmekandidat" sei.