Bedrohungen für das Business
Wie brisant das Thema ist, zeigt auch die Tatsache, dass auf Initiative des Bundesministeriums des Innern (BMI) und im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine interdisziplinäre Studie mit dem Titel "Identitätsdiebstahl und Identitätsmissbrauch im Internet - Rechtliche und technische Aspekte" erarbeitet wurde. Die Studie erörtert unter anderem die Frage, inwiefern Identitätsdiebstahl und -missbrauch heute die Sicherheit der E-Government- und E-Business-Kommunikation bedrohen. Sie diskutiert geltendes Recht in Bezug auf Identitätsdiebstahl und zeigt Lösungsansätze und offene Fragen im Kampf gegen Diebstahl und Handel von digitalen Identitäten auf.
IDG-Shop: Studie Social Media
Das Institut für Online-Marketing (Ifom) hat im Rahmen der Studie "Social Media im Industrieumfeld, 2010" einschlägige Aktivitäten von Firmen aus der Automatisierungstechnik untersucht. Insgesamt wurden zwischen April und Oktober dieses Jahres 14.268 Blog-Artikel, 14.595 Tweets und 5345 Foren-Postings ausgewertet.
Die Social-Media-Studie ist im Onlineshop der COMPUTERWOCHE erhältlich.
Diesen Aufwand würden die Behörden kaum betreiben, wenn ihnen die zunehmende Bedeutung sozialer Netze für Unternehmen nicht bewusst wäre. Die Allgegenwärtigkeit sozialer Netze wird laut Gartner gemeinsam mit dem demografischen Wandel und der Veränderung des Arbeitsstils dazu führen, dass bis 2014 jeder fünfte Angestellte diese Medien für seine Geschäftskontakte nutzen wird. Kommunikation via Social Web und mobile Anwendungen bewirke eine "umfassendere Interaktion" und eine "weitreichende Zusammenarbeit auf höherem Niveau".
Allerdings schränkt Monica Basso, Research Vice President bei Gartner, beim Blick auf die schöne, neue Welt der Unternehmenskommunikation ein, dass mehr Effizienz und Effektivität am Arbeitsplatz nur dann die Folge seien, wenn Unternehmen sich gründlich darauf vorbereiteten.
Die Technologie sei nur ein Auslöser, so Basso, am Ende gehe es um die Unternehmenskultur, ohne die sich kein Erfolg einstellen werde.
Dirk Pfefferle, ehemaliger Geschäftsführer von Verizon Business Deutschland (mittlerweile führt Detlef Eppig als Geschäftsführer das Deutschland-Business), kann das nur bestätigen. Viele Firmen hätten schon allein aufgrund von regulatorischen Anforderungen und Compliance-Regeln ein Problem mit der Kontrolle sensibler Informationen. Soziale Medien seien aber gerade deshalb so groß geworden, "weil es zu ihrem Konzept gehört, die Kontrolle vielen zu übertragen". Voraussetzung, damit soziale Medien durch Firmenangehörige genutzt werden können, sei es, das richtige Bewusstsein zu schaffen: "Es ist von entscheidender Bedeutung, eine Vertrauensstruktur zu schaffen, innerhalb derer sich zukünftige soziale Aktivitäten von Unternehmen entwickeln können."
Letzten Endes "hängt alles von der Unternehmenskultur ab". Aufgrund des Potenzials sozialer Medien entwickelten sich Firmen zu grenzenlosen Unternehmen. Pfefferle: "In diesem Umfeld verschwimmen die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem, doch wer als Unternehmen überleben und wachsen will, muss es nutzen." (jm)
- 1. Frage: Wie lautet die Strategie für Social Media in unserem Unternehmen?
Es kann viele Gründe für die Nutzung von Social Media in Unternehmen geben: Aktivitäten in diesem Bereich können laut Gartner fünf unterschiedliche Arten der Interaktion (von Monitoring bis Co-Creation) einschließen sowie vier verschiedene Zielgruppen (vom Kunden bis zum sozialen Networker) ansprechen. Viele Firmen schränken ihre Initiativen indes schon ein bevor sie sich über den Zweck dieses Marketing- und Kommunikationsinstrumentes überhaupt im Klaren sind. Eine Strategie der sozialen Medien sollte diese Kriterien erst entwickeln und sich nicht schon im Vorfeld an postulierten Normen orientieren, sagt Gartner. - 2. Frage: Wer verfasst und überarbeitet die Social Media Strategie?
Am wichtigsten ist es laut Gartner, eine Einigung darüber zu finden, wer für die Social Media Strategie verantwortlich ist, wer als Ansprechpartner fungiert und in die Entwicklung einbezogen wird. Natürlich sollte das Team aber eine repräsentative Auswahl der gesamten Belegschaft darstellen, fordert Gartner und erinnert zugleich: Es gibt einen Unterschied zwischen Strategie und den operativen Prozessen – erfordert das eine klare und verlässliche Regeln, muss im Bereich der operativen Prozesse, etwa in der Kundenbetreuung, mehr Flexibilität zur Bewältigung der täglichen Aufgaben herrschen. - 3. Frage: Wie kann die Strategie überprüft werden?
Ein fundiertes Feedback ist nicht nur wichtig, um die Strategie regelmäßig hinsichtlich Compliance, Sicherheit, Privacy und Corporate Branding auszutarieren, stautiert Gartner. Es sorgt nach Einschätzung der Analysten aber auch dafür, dass der Prozess selbst – die Art und Weise wie die Strategie bewertet und diskutiert wird – auf die Strategie selbst zurückwirkt, was den Buy-in an Verbesserungen wesentlich erhöht. - 4. Frage: Wie informieren wir die Mitarbeiter über ihre Pflichten?
Eine Social Media Strategie muss in verständlicher Weise zu Papier gebracht werden, fordert Gartner. Das genügt aber nicht für eine Belehrung der Mitarbeiter. Um Social Media zur gelebten Politik eines Unternehmens zu erheben, bedarf es Gartner zufolge einer eigenen Kommunikations-Strategie, begleitet von einem Schulungsprogramm, das die Strategie und ihre Folgen für Unternehmen und Mitarbeiter klar darlegt. - 5. Frage: Wer ist verantwortlich für das Monitoring der Mitarbeiteraktivitäten?
Es ist klar, dass die aufgestellten Regeln der Social Media Policy von den Mitarbeitern auch beachtet werden müssen. Dennoch warnt Gartner: Dies darf nicht im Rahmen einer Top-down-Strategie des Überwachens und Kontrollierens erfolgen. Die Führungskräfte müssen vielmehr dazu angehalten werden, die Selbststeuerung von Teams zu unterstützen. - 6. Frage: Wie können wir Führungskräfte zu Trainern für Social Media ausbilden?
Nicht alle Führungskräfte fühlen sich in ihrer ihrer Rolle als Trainer in Sachen Social Media gleich wohl. Daher müssen aus Sicht von Gartner Mitarbeiter mit Leitungsfunktionen speziell geschult werden. - 7. Frage: Wie können wir Fehler nutzen, um Strategie und Schulungen weiterzuentwickeln?
Fehlentwicklungen können beim Einsatz neuer Kommunikationsmedien wie den sozialen Medien nicht gänzlich ausgeschlossen werden, räumt auch Gartner ein. Doch Unternehmen, die beim Einsatz von Social Media strategisch und geplant vorgehen, können laut Gartner ihre Social Media Initiativen solide evaluieren und diese Erkenntnisse für die Fortentwicklung bestehender oder geplanter Social Media Projekte verwenden.