Top 10 - Uwe Siller, Bitburger Braugruppe

Die hohe Kunst der Virtualisierung

25.11.2010
Von Stefan Ueberhorst
Uwe Siller, Bereichsleiter Informationsverarbeitung bei der Bitburger Braugruppe, virtualisiert seine auf Citrix Server basierende Terminal-Server-Infrastruktur.
Uwe Siller ist Bereichsleiter Informationsverarbeitung und Organisation der Bitburger Braugruppe.
Uwe Siller ist Bereichsleiter Informationsverarbeitung und Organisation der Bitburger Braugruppe.
Foto: Bitburger Braugruppe, Uwe Siller

"Citrix Server virtuell betreiben - gibt das Sinn?" Mit solchen und ähnlichen Fragen sah sich Uwe Siller konfrontiert, als er in die Planung seines Projekts "Provisioning und Virtualisierung der Citrixfarm" einstieg. Bis dahin war das Rechenzentrum auf 50 Citrix Server angewachsen - jeder beanspruchte seine eigene physische Maschine.

Auf ihnen liefen über 50 Standard- und mehr als 70 Spezialanwendungen, die rund 900 Concurrent Usern in Terminal-Server-Manier zur Verfügung standen. Das Problem dabei: Mit jedem neuen Server stieg der zeitliche Aufwand für ein übergreifendes Änderungs-Rollout, was dazu führte, dass nicht alle Server immer auf dem gleichen Stand waren. Hinzu kam, dass die CPUs jedes einzelnen Rechners bei weitem nicht ausgelastet waren.

Die Lösung für die IT der Bitburger Braugruppe, die in anderen hausinternen Projekten bereits reichlich Erfahrung mit Desktop-, Server- und Storage-Virtualisierung gesammelt hatte, bestand aus zwei Schritten: Die Citrix Server wurden als virtuelle Maschinen ausgelegt und auf Citrix XenServer installiert. Außerdem sorgen zwei Provisioning-Server für die schnelle und einheitliche "Betankung" der Citrix Server. Alle vier für dieses Projekt gesteckten Ziele ließen sich so erreichen:

  • Die Konfiguration eines neuen Servers (Administration) reduzierte sich von früher fünf Stunden auf jetzt eine Stunde und weniger.

  • Das Rollout einer Änderung (Dauer etwa 30 Minuten) beanspruchte bei 40 Servern 20 Stunden, während es über die Provisioning-Server nun in rund zwei Stunden erledigt ist.

  • Alle Server sind immer auf dem gleichen Stand.

  • Der Hardwarebedarf und damit Stromverbrauch wurde erheblich reduziert - jetzt laufen fünf Citrix Server auf einer physischen Maschine (Quad-Core-Blade).

Das drei Monate dauernde Projekt stemmte Siller mit zwei Mitarbeitern. Die frei gewordenen 30 Blades werden an anderer Stelle des Unternehmens eingesetzt, wodurch neue Investitionen hier nicht notwendig sind. "Warum haben wir das nicht bereits früher gemacht?", hört Siller jetzt von seinen Kollegen.

Steckbrief

Uwe Siller ist Bereichsleiter Informationsverarbeitung und Organisation der Bitburger Braugruppe. Er sagt: "Ein CIO muss private IT-Hypes auf ihre Einsatzmöglichkeit im Unternehmen überprüfen."

Zum Unternehmen:

  • Name: Bitburger Braugruppe.

  • Branche: Konsumgüter.

  • Größe: 1700 Mitarbeiter.

  • Zahl der IT-Mitarbeiter:

Das eingereichte Projekt:

  • Name: Provisioning und Virtualisierung der Citrixfarm.

  • Projektbeschreibung: Anlage der Citrix Server in virtuellen Maschinen, ihr Betrieb auf Citrix XenServer und ihre Betankung über Provisioning-Server.

  • Zeitrahmen: drei Monate.

  • Eingesetzte Produkte: Citrix Provisioning Server, Citrix XenServer, HP BladeCenter.

  • Zahl der IT-Projektmitarbeiter: 2