Trotz kleinen Nachbesserungen beim Enterprise Support

Die Gräben zwischen DSAG und SAP bleiben

10.11.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Aufwand für ERP-Prozessbeschreibungen

Firmen haben zudem viel Arbeit damit, sich für den Enterprise Support vorzubereiten. Damit SAP die teuren Wartungsleistungen überhaupt erbringen und Service-Levels garantieren kann, muss sie die Prozesse der Kunden kennen. Hierzu haben Unternehmen eine Beschreibung ihrer Geschäftsprozesse abzuliefern. Der Aufwand dafür sei zum Teil erheblich. Zudem haben Oczko zufolge manche Firmen aus Gründen des Wettbewerbs Vorbehalte, eine Beschreibung ihrer Abläufe offenzulegen.

Nach Darstellung der SAP erhalten Softwarekunden mit Enterprise Support eine Fülle an zusätzlichen Leistungen. Allerdings hält ein Großteil der Firmen diese für nicht erforderlich.
Nach Darstellung der SAP erhalten Softwarekunden mit Enterprise Support eine Fülle an zusätzlichen Leistungen. Allerdings hält ein Großteil der Firmen diese für nicht erforderlich.

Nach wie vor will die SAP trotz Intervention der DSAG nicht davon abrücken, Enterprise Support für die Kunden verpflichtend zu machen. "Die DSAG-Mitglieder sagen uns, wir benötigen ein optionales Modell, bei dem die Nutzer die Leistungen wählen können, die sie wirklich brauchen", so Oczko. Insbesondere vor dem Hintergrund der weltweiten wirtschaftlichen Abschwächung passten kostspielige Wartungsdienste, die für viele Nutzer überdimensioniert oder unpassend sind, kaum ins Bild.

Für die DSAG ist das Thema Enterprise Support damit noch lange nicht beendet. Weiterhin wird es Gespräche mit dem SAP-Vorstand geben und man beharrt auf den Forderungen. "Wir bekriegen uns nicht mit der SAP, aber wir haben unterschiedliche Standpunkte."

Viele Anwender sind verunsichert, wie sie sich nun verhalten sollen. Unklar ist, ob und wenn ja, wie viele Firmen ihre Supportverträge bereits auf Enterprise Support umgestellt haben. Der Umstieg vollzieht sich über eine Änderungskündigung.