Generative AI

Die besten KI-Suchmaschinen im Stil von ChatGPT

26.03.2023
Von 
Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.

Kagi

Die besten KI Suchmaschinen_5
Die besten KI Suchmaschinen_5

Die Suchmaschine Kagi richtet sich vor allem an Nerds und versierte Internet-Surfer. Die Suche ist werbefrei und finanziert sich über optionale Premium-Konten. Kagi kann Treffer anhand der gefundenen Tracker sortieren (weniger Tracker bedeutet höheres Ranking) und reichert Ergebnisse mit relevanten Extras an.

Kurzantworten der Suchen können dabei manchmal sogar die Ergebnisse von Google übertreffen, kurze Latenzen versprechen eine angenehme Nutzererfahrung. Mit starker Privatsphäre und hohem Datenschutz wollen sich die Anbieter gar für ein "Internet der Kreativität und der Ideen" einsetzen.

Bevor wir Kagi auf die Suche ins WWW schicken, müssen wir dort einen Account einrichten. Das geht auch kostenlos, die verfügbaren Suchanfragen sind dann aber limitiert, aktuell stehen Gratis-Nutzern davon 50 pro Monat zur Verfügung. Bei Kagi dürfen wir Optik und Ergebnisse flexibel anpassen, das ist vielleicht die größte Stärke des Tools.

So lassen sich Domains bei nachfolgenden Suchen blockieren oder neu ranken. Bilder, Videos, Sofortantworten oder News können wir individuell deaktivieren und Suchergebnisse dürfen präzise gefiltert werden. Zum Beispiel anhand von Regionen, Dateitypen oder abhängig von Veröffentlichungsdaten. Treffer stammen hier aus einem eigenen Index, werden aber auch von anderen Suchmaschinen bezogen.

Kagi gibt es bereits als Add-On für einige Browser wie Firefox, Chrome oder Safari. Mit dem Entwickler kann man sich auch im eigenen Reddit-Thread austauschen.

Neeva

Die besten KI Suchmaschinen_6
Die besten KI Suchmaschinen_6

Neeva entstammt den Händen ehemaliger Google-Entwickler, die wohl mit der vielen Werbung nicht einverstanden waren, die Nutzer in Anfragen beim Branchenprimus erwartet. Doch nicht nur Google wollen die Entwickler übertreffen, auch auf ChatGPT haben sie es abgesehen, besonders auf die größte Schwäche des smarten Chatbots - nämlich seinen Mangel an Echtzeitdaten.

Neeva durchsucht daher das Echtzeit-Internet, bietet Zusammenfassungen von Suchergebnissen und listetet Referenzen sowie relevante Links in Bezug auf die verwendeten Schlüsselwörter auf.

Neeva nutzt einen eigenen Webrcawler und erstellt damit seinen eigenen Index, aus dem bei Anfragen dann synthetische Antworten generiert werden. Die KI soll hier vor allem bewirken, dass Nutzer unvoreingenommene, also objektive und aktuelle sowie relevante Ergebnisse erhalten. Eine spannende Besonderheit von Neeva sind sogenannte Zitierkarten, die Top-Ergebnisse bündeln und sich komfortabel durchblättern lassen. Auch für neue Suchvorschläge wird die KI eingesetzt.

Perplexity AI

Die besten KI Suchmaschinen_7
Die besten KI Suchmaschinen_7

Auch bei Perplexitiy AI können wir Anfragen über ein Interface mit Chatbot-Charakter stellen, das ebenfalls ein Sprachmodell (LLM) nutzt. Anders als bei ChatGPT, nutzt Perplexity AI aber aktuelle Daten und zeichnet solche Quellen auch mit Fußnoten und entsprechenden Links aus.

Auch auf komplexe Fragen wollen die Entwickler schnelle und exakte Antworten liefern. Dafür können wir wahlweise Schlüsselwörter oder ausformulierte Fragestellungen eingeben. Bei Perplexity stehen also exakte Antworten mit nachvollziehbaren Quellen im Vordergrund, während es bei ChatGPT ja eher um möglichst menschliche Konversationen geht.

Klasse: Bei zweifelhaften Ergebnissen warnt Perplexity davor, dass Antworten möglicherweise Fehler enthalten - wenn man diese Funktion bloß bei Googles Bard integriert hätte…

You.com / YouChat

Die besten KI Suchmaschinen_8
Die besten KI Suchmaschinen_8

Die Websuche You.com bietet eine KI-verstärkte Websuche und stellt in einer zweiten Registerkarte einen intelligenten Chatbot zur Verfügung. Die KI-Suchmaschine gibt es seit Ende letzten Jahres, öffentlich verfügbar ist sie aber erst seit ganz kurzer Zeit.

Sie produziert verlässliche, schnelle und dynamische Ergebnisse, auch für komplexe Anfragen. Die Kombination mit Quellen, Links und Web-Ergebnissen liefern dabei jede Menge Kontext und wecken Vertrauen in den Wahrheitsgehalt von Recherchen bei dem Dienst. Gleichzeitig versprechen die Anbieter, auf Tracking zu verzichten, keine Nutzerdaten zu verkaufen und keine zielgerichtete Werbung zu zeigen.

Anstatt Treffer wie gewohnt zu ranken, liefert You.com Ergebnisse, die nach Quellen und Themen kategorisiert werden. Nutzer dürfen solche Treffer dann mit einem einfachen Rating-System als relevant oder weniger relevant kennzeichnen, was wiederum künftige Suchen beeinflusst. Klassische Web-Treffer listet You.com vertikal auf, für Suchanfragen werden aber auch rund 150 Apps konsultiert.

In horizontaler Auflistung erscheinen dann etwa Codeschnipsel von Stack Overflow, Twitter-Nutzer oder Reddit-Threads. Auch über das Bewerten solcher Apps können Nutzer Suchergebnisse anpassen. Eine Übersicht der bisher integrierten Apps finden Sie hier. Der Sprachbot YouChat nutzt C-A-L, ein besonders großes Sprachmodell, das offene Dialoge und menschliche Konversationen gestatten soll. Für die Nutzung des Chats ist eine Registrierung nötig.

(PC-Welt)