Wer ist besser?

Die Android-Elite gegen das iPhone 6

10.02.2015
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Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.
Apple hat am 9. September das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus vorgestellt. Sie sind größer, schneller und besser! Doch kommen die neuen Features gegen die der aktuellen Android-Elite Galaxy Note 4, LG G3 und Amazon Fire Phone an?

Apple hat gleich zwei neue Flaggschiffe vorgestellt: Das noch handliche iPhone 6 sowie das Phablet iPhone 6 Plus. Die Top-Smartphones treffen auf starke Android-Konkurrenz wie das Samsung Galaxy Note 4 und das LG G3. Stellt sich die Frage: Wer hat mehr drauf?

iPhone 6 und iPhone 6 Plus mit großem Display

Apple zeigt sich einsichtig: Gegen den Trend der großen Bildschirme zu arbeiten, macht keinen Sinn. Während das iPhone 6 noch mit einer handlichen Größe von 4,7 Zoll in der Bildschirm-Diagonalen kommt, gesellt sich das iPhone 6 Plus mit seinem 5,5 Zoll großen Retina-HD-Display zu den Phablets wie dem Galaxy Note 4 und dem LG G3. Der Screen des 6 Plus ist mit seiner Auflösung von 1080 x 1920 Pixeln zwar scharf, doch bieten die Konkurrenten Samsung Galaxy Note 4 und LG G3 mit deutlich größeren Bildschirmen und der QHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) eine viel höhere Pixeldichte und damit ein noch klareres Bild - was Sei allerdings nur unter der Lupe sehen können! Im Alltag werden Sie keine Unterschiede bemerken.

Größenvergleich: Das iPhone 6 besitzt ein 4,7-Zoll-Display, das iPhone 6 Plus kommt mit einem 5,5-Zoll-Bildschirm.
Größenvergleich: Das iPhone 6 besitzt ein 4,7-Zoll-Display, das iPhone 6 Plus kommt mit einem 5,5-Zoll-Bildschirm.
Foto: Apple

Nachteil der hohen Auflösung:Wir konnten beim Test des LG G3 sowie des Galaxy Note 4 jeweils feststellen, dass die vielen zu berechnenden Pixel den Akku schnell leer saugen. Trotzdem kommen beide iPhone-Geräte nicht an die Akkulaufzeiten der Highend-Androiden ran, denn beide erweisen sich im Test als schwache Stromsparer.

Design stark ans HTC One angelehnt

Das neue iPhone-Design erinnert uns an das bekannte HTC One M8.
Das neue iPhone-Design erinnert uns an das bekannte HTC One M8.
Foto: HTC

Mit neuer Display-Größe kommt ein neues Design. Obwohl die Optik gar nicht so neu ist: Beide iPhone-6-Modelle sind runder als zuvor, weshalb sich sich angenehm anfühlen und gut in der Hand liegen. Als Design-Vorlage diente offensichtlich das neue HTC One M8, dem das Apple-Phone besonders ähnlich ist. Nicht gerade die schlechteste Entscheidung, denn optisch macht das One M8 einiges her. Trotzdem: nicht sehr kreativ!

Apple setzt wie gewohnt nur auf hochwertige Materialien: So geht die Glasfront fließend zum Aluminiumrahmen und zur Rückseite über - sehr angenehm. Weil aber der Rahmen des Galaxy Note 4 flach ist, liegt das Phablet etwas griffiger in der Hand.

Uns gefällt das iPhone 6 auf den ersten Blick besonders gut. Die Verarbeitung ist wie gewohnt qualitativ sehr hochwertig! Damit liegt das Handy deutlich vor dem Fire Phone, das uns optisch nicht sehr überzeugt; das Galaxy Note 4 kann dagegen gut mithalten!

Mehr Rechenkraft dank 64 Bit

Der neue im iPhone 6 Plus verbaute A8-Chip, der im 20-Nanometer-Verfahren gefertigt ist, soll laut Apple 25 Prozent mehr Leistung bringen als der Vorgänger A7. Außerdem soll er dabei um rund 50 Prozent energiesparender arbeiten.

Während Apple bereits seit dem iPhone 5s auf ein 64-Bit-System setzt, wird erst die neue Android-Version 5.0 alias Lollipop mit 64 Bit laufen. Darauf bereiten sich derzeit einige Hersteller wie HTC und Phicomm vor. Nur die aktuellen Flaggschiffe wie Galaxy Note 4 und LG G3 verzichten auf eine 64-Bit-CPU.

An dieser Stelle hat Apple den klaren Vorteil gegenüber Android, weil Software wie relevante Hardware im eigenen Hause entwickelt werden. Die ersten Android-Smartphones mit 64 Bit kommen erst Ende 2014, Anfang 2015 auf den Markt - mehr als ein Jahr nach Apple!

Übrigens: Neben der Haupt-CPU setzt das iPhone 6 Plus auf den Sensor-Coprozessor M8, der für die Fitnessfunktionen und den neuen Barometersensor zuständig ist. Auf einen solchen Co-Prozessor setzen auch viele Android-Smartphones wie das aktuelle Huawei Ascend Mate 7, um die Leistung der Haupt-CPU für die wichtigen Aufgaben zu nutzen. Außerdem werden Sie im Normalbetrieb fast nie an die Grenzen der CPU stoßen. Der Vorteil sollte eigentlich sein, dass Sie weniger Strom verbrauchen - im Test stellen wir allerdings fest, dass der Akku trotzdem stark beansprucht wird, weil die Laufzeit beider iPhones sehr gering ist.

Besonderes Features des iPhone 6 Plus

Über Apple Pay bezahlen Sie künftig Ihre Einkäufe und Restaurantbesuche. Ihren Geldbeutel können Sie dann zu Hause lassen - zumindest in den USA. Hierzulande gibt’s es den NFC-Bezahldienst noch nicht.
Über Apple Pay bezahlen Sie künftig Ihre Einkäufe und Restaurantbesuche. Ihren Geldbeutel können Sie dann zu Hause lassen - zumindest in den USA. Hierzulande gibt’s es den NFC-Bezahldienst noch nicht.
Foto: Apple

Ein echtes Hammer-Feature, mit dem sich das iPhone 6 Plus von der Masse abheben könnte, besitzt es nicht. Interessant ist lediglich der Bezahldienst Apple Pay über NFC, Touch ID und Secure Element. Dabei liegen die gespeicherten Daten gesichert im Chip. Um eine Kreditkarte hinzuzufügen, benötigen Sie die Bestätigung Ihrer Bank, besonders sicher ist das Verfahren, weil es für jede Zahlung eine einmalige ID generiert. Das Problem: Dieses Feature ist nur in den USA nutzbar, deutsche Nutzer müssen sich noch gedulden.

Samsung verbessert dagegen seine S-Pen- und Multitasking-Features des Galaxy Note 4. So schneiden Sie im Nu Bilder und Textpassagen aus Online-Beiträgen aus, um sie beispielsweise per Mail zu versenden. Außerdem können Sie zwei Apps via Multi Window gleichzeitig ausführen und Dateien über Drag & Drop zwischen den Anwendungen austauschen. Interessant ist außerdem der integrierte UV-Sensor, der Sie vor zu starker Sonneneinstrahlung warnt. Mit dem Note 4 sind PC-ähnliche Aufgaben möglich, weshalb dieses Gerät ein echtes Phablet ist! Das iPhone 6 Plus ist dagegen nur ein sehr großes Handy.

Das Amazon Fire Phone kann uns zumindest optisch nicht so sehr überzeugen wie das Apple iPhone 6.
Das Amazon Fire Phone kann uns zumindest optisch nicht so sehr überzeugen wie das Apple iPhone 6.
Foto: Amazon

Das Amazon Fire Phone setzt neue Maßstäbe in Sachen Dienste. Amazon selbst bietet nämlich enorm viele Dienste für Video-Streaming, Bücherverleih und Amazon-Prime an, die die Nutzer nun auf ihrem Smartphone immer dabei haben. Mit Mayday integriert Amazon sogar eine Funktion, die sich vermutlich jeder Smartphone-Kunde wünscht: Über Mayday kontaktieren Sie sofort einen Kundendienstmitarbeiter, der Ihnen bei sämtlichen Fragen zum Gerät hilft und selbst per Fernzugriff auf Ihr Smartphone bei der Einrichtung helfen kann. Sie können sich sogar nahtlos zum Telekom-Kundendienst weiterleiten lassen. Außerdem setzt Amazon beim Fire Phone auf vier Kamerasensoren auf der Vorderseite um eine dynamische Perspektive zu ermöglichen, indem die Kameras stetig die Position Ihres Kopfes erfassen, um beispielsweise 3D-Objekte auf Karten je nach Blickrichtung zu drehen. Die Kameras unterstützen dabei den Gyroskop-Sensor, der in jedem Smartphone verbaut ist.

Apple rückt dem Android-Standard näher

Technologien sowie Verbindungsstandards, die bei Androiden schon seit Monaten, teilweise sogar Jahren zum guten Ton gehören, finden Sie jetzt erst im neuen iPhone 6! Dazu gehören unter anderem WLAN-ac, NFC sowie die Integration von mehr Sensoren für die Erfassung in der Fitness- und Gesundheits-App in Form des Barometers.

Kamera arbeitet weiterhin mit 8 Megapixeln

Dank elektronischem und optischem Bildstabilisator sowie verbesserter Software soll das iPhone 6 schönere Bilder machen.
Dank elektronischem und optischem Bildstabilisator sowie verbesserter Software soll das iPhone 6 schönere Bilder machen.
Foto: Apple

Die Kamera beider iPhones setzt weiterhin auf 8 Megapixel und ein Objektiv mit f/2.2-Blende. Dafür gibt es einen optischen und einen elektronischen Bildstabilisator und eine verbesserte Software - aus dieser Kombination ergibt sich ein sehr hohe Bildqualität! Richtig gut arbeitet der Autofokus. Er fokussiert nicht aufgrund von Kontrasten wie es die meisten Smartphones machen, er nutzt nämlich das Phasenvergleichsverfahren, das normalerweise in teuren System-Kameras zu finden ist. Dadurch fällt das typische Fokus-Pumpen "scharf - unscharf - scharf - unscharf" völlig weg. Beim Motiv- bzw. Abstandswechsel verschiebt sich der Fokuspunkt fließend, Sie bemerken den Wechsel kaum. Davon profitieren Sie vor allem bei Videoaufnahmen! Ein sehr beeindruckendes Kamera-Feature wie wir finden.

Es ist übrigens der richtige Schritt, nicht auf Biegen und Brechen die Pixelzahl zu erhöhen, sondern eher auf bessere Sensoren sowie Software-Funktionen zu setzen, denn daraus entwickelt sich nämlich die Qualität! Es ist auch nicht verkehrt, "nur" auf Full-HD-Videoaufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde zu setzen, statt auf 4K-Aufnahmen. Erstens können die meisten TV-Geräte noch kein 4K, zweitens hatten wir noch keinen herausragenden Smartphone-4K-Camcorder im Test! Dafür kann die Zeitlupenfunktion jetzt 240 Bilder pro Sekunde aufnehmen, zuvor waren es 120 Bilder.

Die Kameras des iPhone 6 arbeitet mit 8 Megapixen, das Objektiv mit f2.2.
Die Kameras des iPhone 6 arbeitet mit 8 Megapixen, das Objektiv mit f2.2.
Foto: Apple

Apple konzentriert sich beim neuen iPhone auf die hauptsächlich verwendete 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Konkurrent Samsung verbessert hingegen die vordere Kamera seines Galaxy Note 4, um bessere Selfie-Aufnahmen zu ermöglichen - auch dieser Trend geht irgendwann vorbei!

Fazit zum neuen iPhone 6: Besser, doch wenig innovativ

Klar, auch Apple kann das Rad nicht neu erfinden. Trotzdem sind zu wenig innovative Technologien im neuen iPhone 6 sowie 6 Plus zu finden. Die Leistung steigt, die Akkulaufzeit verlängert sich, der Screen ist noch schärfer, die Kamera macht bessere Bilder - Standard bei jeder Smartphone-Vorstellung. Es fehlt das Killer-Feature! Hier zeigen sich neue Android-Phones kreativer!

Technische Daten

Hersteller

Apple

Apple

Apple

Samsung

LG

Amazon

Produktname

iPhone 6 Plus

iPhone 6

iPhone 5s

Galaxy Note 4

G3

Fire Phone

Display (Technik)

Retina Display HD

Retina Display HD

LCD (Retina)

Super-Amoled

IPS

LCD

Größe, Auflösung

5,5 Zoll, 1920 x 1080 Pixel

4,7 Zoll, 1334 x 750 Pixel

4 Zoll, 1136 x 640 Pixel

5,7 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

5,5 Zoll, 2560 x 1440 Pixel

4,7 Zoll, 1280 x 720 Pixel

Pixeldichte

401 ppi

326 ppi

326 ppi

515 ppi

534 ppi

315 ppi

Prozessor

Apple A8 

Apple A8 

Apple A7 (64 Bit) 

Qualcomm Snapdragon 805

Qualcomm Snapdragon 801

Qualcomm Snapdragon 800

CPU (Takt, Kerne)

1,4 GHz, Dualcore

1,4 GHz, Dualcore

1,3 GHz, Dualcore

2,7 GHz, Quadcore

2,5 GHz, Quadcore

2,2 GHz, Quadcore

RAM-Speicher

1 GB

1 GB

1 GB

3 GB

2 bis 3 GB

2 GB

Betriebssystem

iOS 8

iOS 8

iOS 7

Android 4.4.4

Android 4.4.2

Fire OS 3.6

Besonderheit

Apple Pay

Apple Pay

Touch ID

S Pen

Laser-Autofokus

Amazon Dienste

Speicher (intern, erweiterbar)

16, 64, 128 GB, nein

16, 64, 128 GB, nein

16, 32, 64 GB, nein

32 GB, Micro-SD-Slot

16, 32 GB, Micro-SD-Slot

32, 64 GB, nein

Kamera (Foto, Video)

8 MP, Full HD

8 MP, Full HD

8 MP, Full HD

16 MP, 4K

13 MP, 4K

13 MP, Full HD

Internet (Speed)

LTE (150 Mbit/s)

LTE (150 Mbit/s)

LTE (100 Mbit/s)

LTE (150 Mbit/s)

LTE (150 Mbit/s)

LTE (300 Mbit/s)

WLAN

11ac

11ac

11n

11ac

11ac

11ac

Bluetooth

4.0

4.0

4.0

4.0

3.0

NFC

ja

ja

nein

ja

ja

ja

Akku (Kapazität, Einbau)

1810 mAh, fest

2915 mAh, fest

1570 mAh, fest

3220 mAh, wechselbar

3000 mAh, wechselbar

2400 mAh, fest

SIM-Karten-Art

Nano-SIM

Nano-SIM

Nano-SIM

Micro-SIM

Micro-SIM

Nano-SIM

Gewicht

172 Gramm

129 Gramm

112 Gramm

176 Gramm

151 Gramm

160 Gramm

Abmessung (mm)

158,1 x 77,8 x 7,1

138,1 x 67 x 6,9

123,8 x 58,6 x 7,6

153,5 x 78,6 x 8,5 mm

146,3 x 74,6 x 8,95

139,2 x 66,5 x 8,9

Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers)

699 bis 899 Euro

799 bis 999 Euro

699 bis 899 Euro

799 Euro

549 Euro

ab 1 Euro nur bei Telekom

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (mhr)