Marktübersicht Multifunktionsgeräte

Die Alleskönner schaffen Platz

06.10.2005
Von Lars Reppesgaard

Oki C5510 MFP

Während bislang farbfähige Multifunktionsgeräte mehr als 5000 Euro kosteten, hat eine Reihe von Herstellern nun auch Alleskönner mit Farbausgabe auf den Markt gebracht, die keine großen Investitionen erfordern. Einer davon ist der Oki C5510 MFP, der mit einer Kapazität von 400 Blatt aus zwei Standard- Papierzuführungen, maximal 288 Megabyte Dokumentenspeicher und einer Scanner-Auflösung von 1200 x 600 für den Büroeinsatz gut geeignet ist. Über eine Ethernet-Karte lässt sich auch dieser Allrounder problemlos in kleine Netzwerke integrieren. Die Ausgabegeschwindigkeit der Druckerfunktion ist mit bis zu zwölf Seiten pro Minute in Farbe und 20 Seiten in Monochrom durchschnittlich. Dafür ist dieses Multifunktionsgerät mit einem außerordentlich leistungsfähigen Scanner ausgestattet, der auch die Dokumentenerfassung mit 24 Bit Farbtiefe und 4800 dpi Maximalauflösung über ein Netzwerk erlaubt. Gefüttert wird er über ein Flachbett oder über den Schlitz zum automatischen Dokumenteneinzug.

Bei der Weiterverarbeitung der gescannten Unterlagen können Mitarbeiter auf die mitgelieferte Dokumentenverwaltungssoftware zugreifen. Sie umfasst Ablage- und Archivierungsmöglichkeiten wie Scan-to-Email, Scan-to-FTP, Scan-to-PC oder Scan-to-Archive und erlaubt es, Bilder in Dateiformaten wie JPG, TIFF, MTIF oder PDF abzuspeichern. Ein Alleinstellungsmerkmal dieses Geräts ist zudem die Möglichkeit, Scans direkt ins Unternehmensnetzwerk zu übertragen. Eine kostenlose Drei-Jahre-Garantie mit Next-Day- und Direkt-Vor-Ort-Service gehört ebenfalls zu diesem Angebot.

HP Color LaserJet 2840

Der Branchenprimus Hewlett-Packard (HP) hat mit dem ColorLaserJet 2840 MFP ein netzwerkfähiges Multigerät für schnelle und professionelle Ausdrucke auf den Markt gebracht. Das eingesetzte Druckwerk soll es auf eine Kopiergeschwindigkeit von bis zu 19 Schwarzweiß-Seiten in der Minute bringen, in Farbe schafft es noch knapp fünf Seiten in einer Minute. Im Innern arbeiten ein Prozessor mit 264 MHz sowie standardmäßig 96 Megabyte Speicher, die auf 224 MB erweiterbar sind. Der HP Color LaserJet verfügt über eine 125-Blatt-Papierzuführung, eine automatische Dokumentenzuführung für 50 Blatt und ein Ausgabefach für 125 Blatt. Seine schwarze Druckkassette ist für 5000 Seiten ausgelegt, die drei farbigen Druckkassetten (Cyan, Yellow, Magenta) für bis zu 2000 Seiten. Die Faxfunktion arbeitet mit maximal 33,6 Kbit/s und drei Sekunden pro Seite. Als Faxspeicher stehen 4 MB zur Verfügung - das reicht für bis zu 250 empfangene Seiten. Eine Besonderheit ist die reichhaltige Bestückung mit Speicherkarten- Steckplätzen. Je nach Medium werden bis zu 2 GB Kapazität unterstützt.

Die Oberklasse

Multi ist nicht gleich Multi. Nicht nur beim Thema Schwarzweiß oder Farbe unterscheiden sich die einzelnen Geräte, sondern auch in puncto Netzwerkfähigkeit. Dennoch sind die Unterschiede in der Preisklasse bis 1000 Euro insgesamt relativ gering. Beispielsweise sind diese Modelle in der Regel nicht für die Verarbeitung von A3-Papier ausgelegt. Bei den höherpreisigen Geräten hingegen ist dieses Leistungsmerkmal, wenn schon nicht Standard, zumindest optional erhältlich. Überhaupt wird in dieser Preisklasse der Begriff des Alleskönners neu definiert:Klammern, Heften, Falzen, Lochen und Binden - die Auswahl an Funktionen zur Weiterverarbeitung des bedruckten Papiers ist groß. Was Hersteller wie KonicaMinolta, Ricoh, Xerox, Kyocera-Mita und andere hier anbieten, ist in der Regel für den Einsatz im Rahmen unternehmensweiter Drucklösungen konzipiert. Sie werden zumeist nicht als Einzelgeräte gekauft, sondern gemietet und nach Druck- und Kopieraufkommen inklusive Wartung und Verbrauchsmaterialien bezahlt. Unter Bezeichnungen wie „Pay per Page“ oder „Pay per Click“ halten derartige Angebote heute auch im Mittelstand Einzug.

Hauptgrund für diesen neuen Trend: Die hierbei eingesetzten Geräte zählen trotz vergleichsweise hoher Kaufpreise bei den Gesamtkosten häufig zu den günstigsten. Und: Mit speziellen Software-Tools ausgerüstet, sorgen sie auch noch für mehr Transparenz bei den Druckkosten, weil sie die automatische Zuordnung von Druckvorgängen zu Kostenstellen ermöglichen. (uk)

Lars Reppesgaard ist freier Journalist in Hamburg.