Der PC-Markt

Der PC-Markt 2005: Ritt auf der Welle

13.10.2005
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

In deutschen Großunternehmen ist die Situation zum Verdruss der Hersteller genau umgekehrt: wenig Geld, viel Geduld. Rechner werden frühestens dann ersetzt, wenn sie kaputt sind. Erst müssen die PCs derjenigen Kollegen aufgebraucht werden, die das Unternehmen verlassen haben. Inzwischen spielt es auch keine Rolle mehr, ob alle PCs von einem Hersteller kommen oder der Maschinenpark bunt zusammengewürfelt wird. Die Lebenszyklen der Konzern-PCs sind auf gut vier Jahre gestiegen, berichtet Escherich, denn „heute wird mehr denn je auf den Preis geachtet“.

Keine Phantasie

Das bestätigt auch Gregor Harter, Geschäftsführer und IT-Experte der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton: „Für den Standard-Enterprise-Nutzer sind die Maschinen schnell und umfassend genug.“ Zudem sei derzeit keine neue Client-Software mit einer großen Nachfrage nach Rechenleistung in Aussicht. „Phantasie schwingt bei PCs nicht mehr mit“, bilanziert Harter, „die Angebote unterscheiden sich technisch nicht groß. Es dreht sich immer um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu genau dem Zeitpunkt, an dem investiert werden muss.“

Vor allem Dell drückt derzeit auf den Preis, denn der weltweite Marktführer hat sich in der Vergangenheit in Deutschland schwer getan. Kein anderer Anbieter von Wintel-Maschinen konnte im zweiten Quartal mit einem Zuwachs von 44 Prozent auf 190 000 Geräte so stark zulegen wie die Texaner. Finanzielle Zugeständnisse an Großunternehmen sind dank der eigenen schlanken Organisation und strikten Kostenkontrolle möglich. Dell leistet sich den Preiskampf, denn nur Dell kann sich den Preiskampf leisten.Wettbewerber berichten von Projekten, bei denen ein Dell-Desktop für rund 270 Euro den Besitzer wechselt.