Der Markt für Speicher-Subsysteme

Der Markt für Speicher-Subsysteme 2005: Speicherkonzepte vor Gericht

13.10.2005
Von von Kriemhilde

Gartner-Analyst Josh Krischer hält insbesondere die Partitionierungsfähigkeit für zukunftsträchtig, da viele Unternehmen logisch trennbare Speicher benötigen: „Kunden von Storage-Service-Providern wollen ihre Daten getrennt von anderen Firmen gespeichert wissen.“ Dazu komme die Möglichkeit, im Speicher Testumgebungen anzulegen, und „denkt man das Partitionierungskonzept konsequent weiter, dann lässt sich eine LPAR des Subsystems für Server-less Backup nutzen, eine andere für hierarchisches Speicher-Mangement (HSM) und so weiter. Somit findet Information-Lifecycle-Management innerhalb des Speichers statt.“

Speicher im Petabyte-Bereich

EMC versucht das mit dem neuen Highend-Array „DMX-3“ umzusetzen, das in diesem Sommer als „Petabyte- Speicher“ vorgestellt wurde. Die zweite Generation von Subsystemen mit „Direct Matrix Architectur“ beherbergt zum Verkaufsstart bis zu 960 Laufwerke mit Kapazitäten von 73, 146 oder 300 GB. Da im EMC-Testlabor in Hopkinton, Massachusetts, bereits 2000 und mehr Laufwerke im DMX-3-Array ihre Arbeit tun, ist der Petabyte-Speicher zum Greifen nahe.

Zudem nutzt EMC in den Highend-Systemen eine Spielart, die bislang nur in den Mittelklassespeichern „Clariion“ zu finden war: der Mix von schnellen und sicheren Fibre-Channel-(FC-)Platten und den kostengünstigeren „NL35“-Laufwerken, die Hersteller Seagate als Nearline-Laufwerke bezeichnet. So kann der DMX-3- Anwender schon im Array ein zweistufiges Speicherkonzept umsetzen. Was noch nicht funktioniert, ist die Einbindung von Drittgeräten.

Mit den neuen Funktionen versuchen die Hersteller, den sinkenden Anteil der Highend-Speicher am gesamten Storage-Markt zu stoppen. Denn Mittelklassesysteme erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: Sie sind wegen der verwendeten Technik und auch wegen der größeren Konkurrenz in diesem Segment deutlich kostengünstiger zu beschaffen. Außer den teuren FC-Festplatten werden sie oft mit seriellen ATA-(SATA-)Drives ausgestattet, und statt FC wird als Transportpotokoll iSCSI verwendet. Seagate hat mit der Near-Line-(NL-)Familie eine Spielart der ATA-Laufwerke entwickelt, die, ausgestattet mit FC-Anschluss, eine mehrstufige Architektur (tiered storage) schon im Subsystem fördern.

Claus Egge, Program Director European Storage Systems Research der IDC, hat zudem den Trend ausgemacht, dass sich „Speicherentwicklungen vom Highend über die offenen Systeme bis in den Small- und Medium- Business-Markt durchgesetzt haben“. Heute sei man so weit, dass einst als ausgeklügelt geltende Funktionen vom privaten Heimanwender genutzt werden. EMC beispielsweise führte für die Mittelklassefamilie Clariion virtuelle LUNs (Logical Unit Numbers) ein, so dass Daten unterbrechungsfrei etwa von FC- auf ATA-Laufwerke verschoben werden können.