Der Markt für Productivity-Tools

Der Markt für Productivity-Tools 2005: Die Kleinen müssen Federn lassen

13.10.2005
Von 
Uwe Küll ist freier Journalist in München.

Novell vor Turnaround

Während die Spitzenreiter im Umsatz-Ranking also beide zulegen konnten, musste der Drittplatzierte Novell mehr als sieben Prozent Umsatzverlust hinnehmen und sich mit weniger als einem Zehntel Marktanteil (9,4 Prozent) begnügen. Dennoch sieht Kubsch das Unternehmen auf dem Weg zum Turnaround: „Der Schritt, Suse zu kaufen, kam vielleicht etwas spät, aber man hat ihn getan. Und mit der konsequenten Ausrichtung auf Linux und den funktionalen Verbesserungen in Version 7 von Groupwise hat man nicht nur für Altkunden der eigenen Software ein attraktives Angebot, sondern auch für die wachsende Zahl der Linux-Anwender.“ Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre erwartet Kubsch eine Stabilisierung und erneutes Umsatzwachstum für Novell im Groupware-Markt.

Die sonstigen Anbieter mussten ebenfalls Federn lassen und kamen gemeinsam nur noch auf gut 15 Prozent des Marktes. Kleinere Hersteller wie die deutsche Tobit AG mit ihrem Produkt „David“ haben es nach Ansicht von Kubsch trotz umfangreicher Funktionalität vor allem deshalb schwer, weil sie der gigantischen Marketing- Maschinerie von Microsoft wenig entgegenzusetzen vermögen: „Gerade die kleineren Unternehmen, für die solche Produkte interessant wären, kennen diese in der Regel nicht, weil sie niemanden haben, der über detaillierte Marktkenntnisse verfügt.“ Außerdem sei die Bereitschaft der Anwender, sich an neue Systeme zu gewöhnen, oft gering. Die Konsolidierung des Marktes werde deshalb auch in Zukunft anhalten. Allerdings wird es auch weiterhin eine Nische für die zahlreichen Groupware-Tools auf Open-Source-Basis geben. Wer über entsprechendes Know-how verfüge, könne damit eine Menge Lizenkosten sparen.