Der K5 begruendet eine superskalare RISC-Familie Nach Cyrix schickt auch AMD einen Pentium-Rivalen ins Feld

11.11.1994

MUENCHEN (CW) - Nachdem kuerzlich Cyrix mit dem "M1" einen Prozessor aus der Pentium-Klasse vorgestellt hat, kommt nun die Advanced Micro Devices Inc. (AMD) mit ihrer Version "K5" auf den Markt.

Der neue Chip ist der erste aus der K86-Familie, die fuer den Hersteller bereits die fuenfte Generation von Mikroprozessoren darstellt. AMD setzt dabei auf die superskalare RISC-Technik mit x86-Eigenschaften.

Der K5 verarbeitet pro Taktzyklus vier Instruktionen und schafft damit doppelt soviel wie der Pentium. Bei gleicher Taktfrequenz rechnet AMD mit einem Leistungsvorsprung von 30 Prozent gegenueber dem Rivalen von Intel.

Zusaetzlich zu den sechs parallelen Befehlsausfuehrungseinheiten und der Branch-Prediction statteten die Ingenieure den Prozessor mit einer "Out-of-order"-Execution Unit aus. Sie sorgt dafuer, dass eine Aenderung der Ausfuehrungsreihenfolge erlaubt ist und die Software nicht rekompiliert werden muss. Nach Angaben des Herstellers wird der K5 auch kompatibel zu Microsofts zukuenftigem Betriebssystem Windows 95 sein.

Produziert wird der Chip, der vier Millionen Transistoren beinhaltet, anfangs in AMDs Submicron Development Center in Sunnyvale mit einem Halbmicron-CMOS-Prozess. Ab 1996 soll dann auf die 0,35-Micron-Fertigung umgestellt werden. Die passende Fabrik dafuer hat AMD bereits mit einem Aufwand von rund einer Milliarde Dollar im texanischen Austin erstellt. Im Vollausbau koennen in der Fab 25 pro Woche rund 6000 Wafer gefertigt werden. Die ersten Muster des K5 werden noch 1994 ausgeliefert, die Serienproduktion startet Mitte naechsten Jahres.