Stefan Ried

Der Deutsche Software-Mittelstand traut sich nicht ins Ausland

09.04.2008
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Stefan Ried ist Principal Analyst bei Cloudflight.

Leider verschwenden sowohl die Großen der Branche als auch viele mittelständische Unternehmen durch diese Fehler viel Geld und Glaubwürdigkeit. Ein deutscher Hersteller einer betriebswirtschaftlichen Software versucht zum Beispiel in arabischen Ländern seine Software zu verkaufen. Bei überfälligen Zahlungen werden, wie in Deutschland sogar rechtlich notwendig, automatisch Mahnungen verschickt. Während in Deutschland eine Mahnung ein ganz normaler Geschäftsvorfall ist, kommt dies in anderen Kulturen einer persönlichen Beleidigung gleich und die Software wird zum Ladenhüter.

Zur Person...

Stefan Ried
Stefan Ried

Stefan Ried ist Spezialist für den Middleware-Markt. Vor seinem Engagement bei Forrester Research arbeitete er über zehn Jahr als Entwickler, Produktmanager und Produktmarketing-Manager für international tätige Softwarehäuser - unter anderem für SAP und Software AG. Er berät Anbieter zu M&A-Strategien und Produktportfolio-Entwicklung. Rieds Studien drehen sich unter anderem um Themen wie SOA-Governance, Web 2.0 AJAX und andere neue Technologien im Bereich der Anwendungsentwicklung.

Deutschland hat Potenzial, setzt es aber nur langsam um

Aufgrund der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in Europa haben deutsche Unternehmen einen Vorsprung bei der Expansion in neue Länder. Die deutsche Softwareindustrie sollte sich dessen bewusst sein und schnell handeln, bevor die US amerikanischen Unternehmen das Geschäft in Osteuropa machen. Wir sollten nicht vergessen, dass in den USA die wirtschaftliche Depression deutlich härter wird als in Europa und die dortigen Softwarehersteller entsprechend aggressiver nach neuen Märkten suchen werden.