Den Web-Services gehört die Zukunft

17.07.2001
Von Ute Schullan
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Spätestens seit der UDDI-Initiative von Microsoft , IBM , Ariba und 130 weiteren Unternehmen ist klar: Die Zukunft gehört den Web-basierenden Anwendungen. Noch ist allerdings ungewiss, wie "nachfragende" Unternehmen die richtigen Anwendungen finden und was "zuliefernde" Unternehmen tun müssen, um ihre Anwendungen für den Web-Service fit zu machen.

Vorbei die Zeiten, in denen die Online-Gemeinde das Internet als Medium für Dokumente und einfache Transaktionen nutzte. Das WWW entwickelt sich zu einer umfassenden Infrastruktur mit komplexen Web-Services für die elektronische Abwicklung von Geschäftsprozessen - so das Credo der Visionäre. Davon profitieren sowohl die Unternehmen, die auf Electronic Business setzen, als auch IT-Firmen. Wer heute in der Network Economy erfolgreich sein will, weiß, wie flexibel und schnell er auf die ständig wechselnden Anforderungen des Marktes reagieren muss. Eine Voraussetzung dafür sind insbesondere dynamische Geschäftsbeziehungen - die Möglichkeit, Ad-hoc-Geschäfte mit bisher unbekannten Partnern aufzubauen und abzuwickeln. Wenn beispielsweise ein Maschinenbauer nicht pünktlich liefern

kann, weil ein Zulieferer in Verzug gerät, muss er dringend einen anderen Partner finden. Die neuen Web-Services sollen diese Geschäftsabwicklung einfach und zeitnah über das Internet ermöglichen.

Funktionen via Internet

Auch für IT-Unternehmen bricht mit der Idee der Web-Services eine neue Ära an. Denn mit diesem Ansatz gehören Softwareprodukte als Komplettpaket auf CD der Vergangenheit an. Ganze Funktionen lassen sich als Web-Service über das Internet anbieten. Die Idee begeistert vor allem die Großen der Branche: Zur Zeit verfolgen Microsoft mit .NET und Sun mit ONE (Open Network Environment) Strategien, die auf solchen Komponenten basieren. Sie machen aus jedem Angebot (Aktienkurse, Sportergebnisse, Richtungsanweisungen, E-Mails oder Kalender) eine Dienstkomponente und stellen diese im Netz bereit. Vorteil des Konzepts: Interessenten können flexibel und zeitnah genau diejenigen Anwendungen nutzen und mit anderen kombinieren, die sie für eine bestimmte Aufgabe benötigen. Ein Web-Shop etwa, der in den Zahlungsprozess eine Anwendung für die Kreditkartenabrechnung einbinden möchte, kann die Software von einem entsprechenden Anbieter über das Internet beziehen.