Apple M2

Das kann die neue Generation

07.06.2022
Von 
André Martin ist freier Autor aus München.
Nicht einmal zwei Jahre nach der Vorstellung des M1 bringt der Apple bereits den Nachfolger. Der M2 setzt vor allem auf mehr Leistung bei weniger Stromverbrauch.
Apple stellt den M2 vor.
Apple stellt den M2 vor.
Foto: Apple

Glaubt man den Apple-Information, dann soll der neu vorgestellte M2 im Vergleich zum M1 etwa 20 Prozent mehr Rechenleistung bei gleichem Stromverbrauch liefern. Das deutet daraufhin, dass die Mikroarchitektur auf Apples A15-Chip basiert, der bereits seit 2021 im iPhone 13 eingesetzt wird. Apple hat das jedoch bislang nicht bestätigt.

Der M2 enthält nun 20 Milliarden Transistoren, 25 Prozent mehr als der M1.
Der M2 enthält nun 20 Milliarden Transistoren, 25 Prozent mehr als der M1.
Foto: Apple

Apple M2: Höher, schneller, weiter

Der M2 wird laut Apple in der zweiten Generation des 5-nm-Prozesses von TSMC gefertigt, der eine nur unwesentlich höhere Transistordichte zulässt. Dennoch enthält er im Vergleich zum M1 statt 16 Milliarden nun 20 Milliarden Transistoren, das sind 15 Prozent mehr. Allerdings ist er auch etwas größer geworden, was Fotos vom Event beweisen. Der erwartete Schritt auf die 3-nm-Fertigung lässt also noch auf sich warten.

Bis zu 24 GB RAM kann der M2 nun adressieren. Damit dringt er deutlich in den Professionellen Bereich vor.
Bis zu 24 GB RAM kann der M2 nun adressieren. Damit dringt er deutlich in den Professionellen Bereich vor.
Foto: Apple

Der M2 kommt in allen Ausführungen mit acht CPU-Kernen, wie beim M1 sind vermutlich vier davon P-Cores (Performance) und vier E-Cores (Efficiency). Damit ist klar: Der M2 richtet sich an Einsteiger-Macs wie das Macbook Air oder das 13-Zoll Macbook Pro, die auf dem Event ebenfalls vorgestellt wurden. Die leistungsfähigeren Systeme wie das 14- und 16-Zoll-Macbook Pro sowie der Mac Studio kommen nach wie vor mit CPUs auf Basis des M1 (M1 Pro, Max, Ultra), wenngleich mit deutlich mehr CPU- und GPU-Kernen.

Der M2 kann nicht nur mehr Speicher adressieren (24 GB statt 16 GB), sondern diesen auch schneller lesen und beschreiben. Die Bandbreite der Anbindung mit 128 Bit Breite soll sich auf 100 GB/s gesteigert haben. Immerhin 50 Prozent mehr als beim M1.

M2: Mehr GPU-Kerne

Statt sieben oder acht GPU-Kernen bekommt man nun acht oder zehn. Bei den günstigeren Modellen wird CPU-Binning eingesetzt, es kommen also immer 10-Kern-Versionen zum Einsatz, bei denen jedoch zwei Kerne (aufgrund von Fertigungsfehlern) deaktiviert sind.

Interessant ist, dass Apple dem M2 auch die Media-Engine spendiert hat, die man sonst nur bei den leistungsfähigeren M1 Pro, Max und Ultra-Modellen bekommt. Die Media-Engine kann Videodaten besonders schnell verarbeiten, vor allem Komprimieren und dekomprimieren. Das macht sich besonders beim Videoschnitt beispielsweise in Final Cut Pro bemerkbar. Hier soll der Chip problemlos mehrere 4k- und 8k-Videostreams verarbeiten können.

Auch die Neural-Engine hat Apple beschleunigt. Dieser Teil der CPU kümmert sich um Machine Learning, das beispielsweise beim Erkennen von Personen oder Dingen in Fotos zum Einsatz kommt. Der M2 kommt zunächst im neuen Macbook Air und in der neuen Version des 13-Zoll-Macbook Pro zum Einsatz. Wann der iMac und der Mac Mini mit dem neuen Chip ausgestattet wird, ist noch nicht bekannt. (Macwelt)