CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im November 2006

22.12.2006

Mobilcom – nein zu Fusionsplänen mit Drillisch

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im November 2006.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im November 2006.

Im November äußerste sich Mobilcom Vorstandschef Eckhard Spoerr erstmals zu den Fusionsplänen von Mobilcom und seinem Konkurrenten Drillisch. Aufgrund von „diametral unterschiedlichen Meinungen“ zur Entwicklung des Mobilfunkmarktes und auch zur Strategie der beiden Unternehmen lehnte Spoerr eine Fusion mit Drillisch kategorisch ab. Drillisch hatte sich zuvor mit zehn Prozent an Mobilcom beteiligt und dies damit begründet, eine Konsolidierung der Branche anstoßen zu wollen. "Die wollen, dass wir sie übernehmen, aber das werden wir nicht tun", sagte Spoerr. Drillisch ist mit einem Börsenwert von 170 Millionen Euro wesentlich kleiner als Mobilcom mit 1,2 Mrd. Euro Marktkapitalisierung. Selbst wenn Drillisch weiter Aktien kaufen und 15 oder 20 Prozent an Mobilcom besitzen sollte, werde das nichts ändern. "Wir werden uns an das Aktiengesetz halten und Drillisch wie jeden anderen Aktionär behandeln", sagte Spoerr. Diese Position werde vom gesamten Aufsichtsrat der Mobilcom getragen. In den nächsten Wochen könnte der Streit um einen Teil-Einfluss bei Mobilcom weiter ausarten. Denn zwischenzeitlich befasst such auch das Kieler Amtsgericht mit der Frage, ob Drillisch ein Sitz im Mobilcom Aufsichtsrat zusteht. Spoerr bestreitet dies und will den Posten lieber durch einen eigenen Kandidaten besetzt wissen. Begründung von Spoerr ist, dass beide Unternehmen in direkter Wettbewerbsposition stehen. Spoerr plant eine komplett andere Marktentwicklung als Drillisch. Durch seine beabsichtigte Fusion mit Freenet will Spoerr Mobilcom zum Anbieter von Mehrwertdiensten machen – ähnlich wie beispielsweise die Telekom oder Vodafone, nur ohne eigenes Mobilfunknetz.

Siemens Vorstand auch in Korruptionsaffäre verwickelt?

In der Siemens-Korruptionsaffäre gerät offenbar auch die Konzernspitze ins Visier der Ermittler. Medienberichten zufolge soll sogar die Anti-Korruptionsabteilung des Unternehmens involviert gewesen sein. Nach Aussagen eines langjährigen Mitarbeiters, der in Untersuchungshaft sitzt, habe der frühere Vorstand Thomas Ganswindt die schwarzen Kassen und die Korruptionspraktiken des Konzerns gekannt. Auch der Vorstandsvorsitzende Klaus Kleinfeld soll nun durch die Münchner Staatsanwaltschaft vernommen werden. Als 2002 die Gefahr bestanden habe, dass schwarze Kassen in Österreich hätten enttarnt werden können, habe eine dieser beiden Führungskräfte intern mitgeteilt, man müsse sich ein anderes Modell überlegen, heißt es in dem Bericht weiter. Die andere Führungskraft habe 2006 darauf gedrungen, alles zu verheimlichen. Die Siemens AG, München, erklärte auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung, man sei über diese Aussagen nicht informiert. Insgesamt sitzen sechs Siemens-Mitarbeiter wegen der Schmiergeldaffäre in Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, schwarze Kassen in Österreich und der Schweiz angelegt und mit mehr als 200 Mio EUR gefüllt zu haben.