CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im April 2006

29.05.2006

Überraschender Gewinn für Wolfgang Ziebart

Die Top 25 der meistgenannten Vorstände von IT-Unternehmen im April 2006.
Die Top 25 der meistgenannten Vorstände von IT-Unternehmen im April 2006.

Der April war der Monat der Quartalszahlen und diesen hat es der Infineon-Vorstands-Chef Wolfgang Ziebart hauptsächlich zu verdanken, dass er den dritten Rang der meistgenannten IT-Vorstände im vergangenen Monat belegt. Infineon überraschte Anleger und Analysten mit einem deutlich besseren Ergebnis für das zweite Quartal des Geschäftsjahres. Nach vier Quartalen konnte Wolfgang Ziebart einen Gewinn beim Halbleiter-Hersteller verkünden. „Nach vier Quartalen, in denen wir einen EBIT-Fehlbetrag verzeichnet haben, haben wir nun wieder ein positives EBIT erzielt“, sagte der Infineon-Chef. Vor Steuern und Zinsen erzielte die Infineon Technologies AG zwischen Januar und März 28 Millionen Euro. Analysten hingegen hatten einen Verlust von 67 Millionen Euro erwartet. Auch für die nahe Zukunft gab sich Ziebart optimistisch. Seit 1. Mai ist das volatile Geschäft mit Speicherchips in Form des neu gegründeten Unternehmens Qimonda ausgegliedert. „Die Ergebnisse des zweiten Quartals zeigen, dass sowohl das Geschäft mit Speicherprodukten als auch das Logikgeschäft gut aufgestellt sind, um zukünftig erfolgreich als separate Unternehmen zu agieren“, kommentierte der CEO diesen Schritt.

Freenet-Chef unter Verdacht

Eckhard Spoerr dürfte sich über seinen Platz in der Liste der im April am häufigsten erwähnten Vorstände nicht gerade freuen. Denn sein Name tauchte in den Schlagzeilen häufig zusammen mit dem Vorwurf des Insiderhandels auf. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Freenet-Chef wegen des Verdachts auf Insiderhandel mit Aktien der Telekomgesellschaft. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte im September 2004 eine Prüfung wegen des Verdachts des Insiderhandels eingeleitet, nachdem Auffälligkeiten im Handel mit Freenet-Anteilen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen der Gesellschaft am 9. August aufgetreten waren. Nun erstattete die BaFi Anzeige, ohne weitere Details zu nennen. Spoerr wies die Anschuldigung von sich und bekräftigte, dass der von ihm getätigte Verkauf von Freenet-Aktien in den drei Wochen vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen regulär verlaufen sei.

Auch sonst verdankte Eckhard Spoerr seine Popularität im April dem Kadi. Die geplante Fusion von Mobilcom und Freenet liegt auf Eis, weil zahlreiche Aktionäre gegen die entsprechenden Beschlüsse der Hauptversammlungen vom vergangenen Jahr geklagt haben. In Kiel sind die Anfechtungsklagen von 15 Anteilseignern der Mutter Mobilcom anhängig, mit weiteren drei Eingaben von Freenet-Anlegern ist das Landgericht Hamburg befasst. Eckhard Spoerr, hatte wiederholt gesagt, dass durch die Verzögerung der Fusion und das Ausbleiben der erwarteten Synergieeffekte beiden Gesellschaften Nachteile entstehen. Bei einem anderen Rechtsstreit ging um den Verkauf von DSL-Anschlüssen durch die Deutsche Telekom. Diese macht Unterschiede zwischen den Wiederverkäufern und bietet größeren Providern bessere Einkaufsmöglichkeiten.