CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im März 2008

14.04.2008

Microsoft verliert anscheinend an Glanz

Im März hat es Microsoft auf Platz drei des Computerwoche Ranking geschafft. Die Themen, die die deutsche Medienlandschaft dabei berührten, waren sehr vielfältig. Da war zum Beispiel die im März veröffentlichten Ergebnisse der Power 100 Studie 2007, die jedes Jahr vom amerikanischen Dienstleister Core Brand erhoben wird. In dieser Studie werden jedes Jahr zirka 12.000 Entscheider aus der US-Wirtschaft zu den weltweit erfolgreichsten Unternehmen befragt. 2007 sahen die befragten Personen Microsoft nur noch auf Rang 59 der stärksten Marken weltweit. Im Jahr 2004 stand der Konzern aus Redmond noch auf Platz 12 und führte 1996 die Liste von 1.200 Firmen aus 50 Ländern gar an. In ihrer Studie stützt sich Core Brand auf vier Kriterien: Den Bekanntheitsgrad der Marke, die allgemeine Reputation, die Vorstellung des Managements und das Investment-Potential. Während Microsoft noch über einen hohen Bekanntheitsgrad verfüge, verliere das Unternehmen in den anderen drei Bereichen jedoch deutlich. Dieser Verfall sei in letzter Zeit sehr schnell vonstatten gegangen. Aus dem Grund sollte Microsoft sich laut der Macwelt ernsthafte Gedanken machen.

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im März 2008.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im März 2008.
Foto: Computerwoche

Ein weiters Thema, welches im März von allgemeinem Interesse war, beruht auch auf einer Studie. Die Ergebnisse einer Studie, die auf der diesjährigen Black-Hat-Konferenz veröffentlicht wurden, besagen, dass Microsoft schneller mit Updates auf so genannte 0-Day-Exploits reagiert. Forscher der "Swiss Federal Institute of Technology" haben sich dazu die letzten sechs Jahre genauer angesehen. Sie zogen nur Fehler zu Rate, die als mittel oder kritisch eingestuft wurden. Microsoft-Produkte wiesen 658 Fehler auf und Apple musste 738 Bugs bereinigen. Vergleiche man die Anzahl ungepatchter Sicherheitslücken, liege Apple hinter Microsoft zurück. Laut tec-CHANNEL scheine es so, als ob Microsoft in den letzten Jahren einen besseren Draht zu Sicherheits-Experten aufgebaut habe. Daher werde man häufiger über Sicherheitslücken in Kenntnis gesetzt und habe Zeit, die Löcher zu stopfen. Bei Apple scheine dies noch nicht der Fall zu sein. Auf die Frage von tecCHANNEL, ob Microsoft diese Untersuchung gesponsert habe, berief sich das Swiss Federal Institute of Technology darauf, eine unabhängige, akademische Untersuchung durchgeführt zu haben.

Deutsche Telekom und die Tochter T-Systems

In diesem Monat hat es die Deutsche Telekom auf Platz vier des Compterwoche-Rankings geschafft. Ein Thema war dabei der Rüffel der IDC-Marktforscher an die Adresse der Deutschen Telekom. Hintergrund hierfür ist die lange Suche nach einem Partner für die Telekom-Tochter T-Systems. Nach einem Jahr Suche könnte Anfang März dem US-amerikanischen Offshore-Spezialisten Cognizant endlich einen Partner präsentiert werden. Die Tatsache, dass Kunden, Mitarbeiter und Partner über Monate im Ungewissen gelassen wurden, zeugt von wenig Professionalität, so die Marktforscher. Weitaus schlimmer war jedoch, wie die Deutsche Telekom in den vergangenden Jahren mit ihrer IT-Tochter generell umgesprungen ist. Angesichts der jüngsten Entwicklung haben die unabhängigen Experten auch wenig Hoffnung auf Besserung. Offenbar erkennt das Konzern-Management nicht den Wert von T-Systems für die künftige Entwicklung des gesamten Konzerns. Eine Tatsache, die die unabhängigen Marktforscher speziell ad-ressierten, war die Tatsache, dass T-Systems fast ein ganzes Jahr praktisch führungslos aufgestellt war. Der Ex-T-Systems-CEO Lothar Pauly hatte Mitte 2007 das Unternehmen verlassen. Grund war wahrscheinlich der Siemens Korruptionsskandal, in den er verwickelt war. Erst im Dezember folgte der jetzige CEO Reinhard Clemens.

Ein weiteres Thema, was im März durch die Medien geisterte, war die Idee einer DSL-Allianz gegen den Marktführer Deutsche Telekom. Der Chef des Konkurrenten Versatel, Peer Knauer, hatte die Idee eines DSL-Verbundes aus Versatel, Freenet, United Internet und den deutschen Telefonica-Aktivitäten ins Spiel gebracht. Damit solle ein machtvoller Gegenpol zum Marktführer Deutsche Telekom entstehen.