CW-Ranking: Die TOP-IT-Begriffe im März 2006

18.04.2006
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei neue Rankings. Die meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten Manager und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die meistgenannten IT-Begriffe im März.

Die Welt spricht XML - IT-Konzerne pokern um Marktanteile

Millionen von Daten werden jeden Tag weltweit abgespeichert, rund 40 Prozent im offenen XML-Standard. Jetzt ziehen die großen IT-Konzerne nach und versuchen, ihre Technologien mit XML fit für den Wettbewerb im internationalen Speichergeschäft zu machen. Gleich drei weltweit führende IT-Riesen warteten im März mit Neuerungen auf und verhalfen XML zum unangefochtenen ersten Platz des COMPUTERWOCHE-Rankings. IBM kündigte die Vorstellung einer Vorabversion seiner neuen DB2-Generation Viper an, die XML-Dokumente speichern und indizieren kann. Mit der neuen Generation seiner Datenbank zielt IBM auf die Marktanteile seines Mitbewerbers Oracle ab und macht keinen Hel daraus, ihn damit aus dem Markt drängen zu wollen.

Microsoft beantragt die Mithilfe im International Comittee for Information Technolgy Standards (INCITS), das die Spezifikation des quelloffenen Dokumentenstandards Open Document Format (ODF) vorantreibt – einen Standard, dessen Unterstützung das Unternehmen ablehnt. Microsoft-kritische Stimmen mutmaßten darauf hin öffentlich über die Absichten des amerikanischen Software-Giganten, der mit diesem Zug die Ratifizierung von ODF sabotieren oder zumindest so verschleppen könnte, das Microsofts eigene Technologie, Office Open XML File Format, zeitgleich mit ODF standardisiert wird.

Adobe schließt Frieden mit Ajax und sucht Wege, die Technik mit den hauseigenen Flex- und Flashplayer-Produkten zu verbinden. Angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Ajax (Asynchronous Javascript and XM), das mittlerweile von mehreren Softwareherstellern eingesetzt wird, um Browser-Anwendungen zu beschleunigen und komfortabler zu gestalten, konnte Adobe die Technologie nicht länger ignorieren.

CeBIT – erfolgreich aber auf der Suche nach Profil

„Die CeBIT ist und bleibt die Leitmesse der ITK-Branche weltweit“ war der Tenor der Veranstalter des Mega-Events für Technologieunternehmen. Fragt sich jedoch, ob der ständige Hinweis auf die unangefochtene Stellung der CeBIT nicht doch den einen oder anderen Branchenkenner aufhorchen ließ und dazu anregte, über die Zukunft der Messe nachzudenken. Die Medien haben es auf jeden Fall getan und sind zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Neben den üblichen Produkt- und Unternehmensmeldungen wurde heftig über die Zukunft und das Profil der CeBIT diskutiert. Schon lange haben auf der CeBIT Technologien und Unternehmen Einzug gehalten, die mit Unternehmens-Lösungen nichts mehr zu tun haben. Die Premiere der Sonderschau Digital Living mit dem Schwerpunkt Unterhaltungselektronik zog kaum ein eigenes Publikum an, brachte den Veranstaltern aber viel Kritik von denjenigen ein, die fürchten, die Messe werde ihren B-to-B-Charakter verlieren.

Selbst statistisch nachvollziehbare Indikatoren geben keine eindeutige Aussage über den Erfolg der Messe: die Besucherzahlen sind leicht rückgängig, es wurde insgesamt weniger Fläche vermietet, aber unterm Strich mehr Geschäfte abgeschlossen. Der Ausgang der diesjährigen CeBIT gibt viel Raum für Spekulationen, lässt aber keine eindeutigen Aussagen über deren zukünftigen Entwicklung zu. Im Ranking belegt die CeBIT mit immerhin 2190 Meldungen im März den zweiten Platz des COMPUTERWOCHE-Rankings. Es wird sich wohl erst 2007 zeigen, wohin sich die Leitmesse der ITK-Branche entwickelt. Unternehmen wie O2 haben bereits angekündigt, dass sie nach einer Beteiligung an der Unterhaltungselektronikmesse IFA (Internationale Funkausstellung) dieses Jahr entscheiden werden, ob sie nach Hannover zurückkehren – bis dahin wird die Suche nach einem Profil zwischen B-to-B und Unterhaltung ein Spagat für die Veranstalter der CeBIT bleiben.