CRM-Software zur Miete bleibt umstritten

04.12.2003
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
KÖLN (COMPUTERWOCHE) - Mit dem Erfolg von Salesforce.com und Siebels Ankündigung, gemeinsam mit IBM in den Markt für Mietsoftware einzusteigen, scheint das Modell eines Application-Service-Providing Auftrieb zu bekommen. Auf der Kongressmesse "CRM Expo" in Köln gaben sich Wettbewerber aber noch zurückhaltend.

Vertreter des ASP-Modells bezweifeln, ob Kunden eigene Produkte und die dazugehörige Infrastruktur bei entsprechenden Kosten installieren müssen. "Wir haben CRM viel zu kompliziert gemacht, weil alle daran verdienen wollten", kritisierte Ariel Lueti, Senior Vice President Sales für Europa, Afrika und Asien bei Salesforce.com, in Köln die Branche. Seiner Ansicht nach und der von offiziell rund 8200 Firmenkunden (100 in Deutschland) können die Implementierung, Anpassung, das Update sowie die Wartung von CRM-Software auch über einen Mietvertrag laufen.

Dendrite und Update zählten zu den wenigen Herstellern auf der CRM Expo, die auch mit Mietsoftware an den Markt gehen wollen. (Foto: IMP)

Dabei sei das ASP-Modell seines Unternehmens nicht mehr mit dem früherer, allesamt gescheiterter ASP-Anbieter zu vergleichen. Während jene aufwändig einen eigenen Software-Stack für jeden Kunden aufbauen und unterhalten mussten, biete Salesforce.com nur eine gemeinsame, regelmäßig aktualisierte Infrastruktur mit generischen CRM-Komponenten an. Diese erlaube es Kunden, ihre eigenen Datenmodelle und Sichten aufzubauen und eine CRM-Lösung in durchschnittlich 30 Tagen zu implementieren.

Salesforce.com ist in vier Editionen erhältlich und bietet mittlerweile Module für Verkauf, Marketing, Kundendienst und Support. Über eine modifizierbare Oberfläche lassen sich Leads, Accounts, Kontakte, Opportunities (auch offline) erfassen und bearbeiten sowie Funktionen für Forecasting und zur Berichtsgenerierung nutzen. Eine Synchronisation mit MS-Outlook und Palm ist möglich, und Daten können laut Lueti in Echtzeit gespiegelt oder im Wochentakt aktualisiert werden.