Cray Inc. sieht im Jahr 2008 Gewinne winken

09.11.2007
Cray Inc., der Supercomputeranbieter mit bewegter Vergangenheit, hofft, nach 2003 im kommenden Jahr erstmals wieder profitabel zu sein.

Hilfreich dabei könnte eine 50-Millionen-Dollar-Installation beim Supercomputeranwender Lawrence Berkeley National Laboratory sein. Die letzten Tests der XT4-Maschine, die unter der Bezeichnung "Franklin" läuft, sind nach den Informationen von Lawrence Berkeley erfolgreich verlaufen. Das System schafft mehr als 100 Teraflop pro Sekunde. Mit dieser Leistung könnte die Maschine es unter die zehn schnellsten Supercomputer der Top500-Liste schaffen, die zweimal im Jahr veröffentlicht wird und deren neueste Ausgabe kurz bevor steht.

Cray ging aus dem 1972 von Seymour Cray gegründeten Cray Research hervor. Seymour Cray gilt als der "Erfinder" des Supercomputers. Ein erstes Modell solcher auch als Numbercruncher, Zahlenfresser, bezeichneten Maschinen entwickelte er noch als Mitarbeiter von Control Data Systems. In den 80er und 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts war das Unternehmen der bestimmende Anbieter auf dem Gebiet der Höchstleistungsrechner, die auf proprietärer Technik basierten.

Probleme seit dem Aufkommen von Intel und AMD

Cray Research kam mit dem Aufkommen von Parallel-, Cluster- und Grid-Konzepten, die Standardtechniken wie Intel-Prozessoren nutzen, aber zunehmend in Bedrängnis und ging in andere Hände über. Hierzu zählten etwa Silicon Graphics Inc. und die Tera Copmputer Company.

Cray hängt bei seinen Verkäufen ganz wesentlich von Regierungsbehörden und Forschungseinrichtungen ab. Hierzu zählt etwa die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) und andere insbesondere US-amerikanische Forschungslaboratorien.

Profite im dritten Quartal

Unter Crays seit 2005 als Chief Executive Officer (CEO) agierenden Peter Ungaro scheint das Unternehmen den Umschwung zur Profitabilität zu schaffen. Ungaro hatte bei Cray bereits als Chef für den Vertrieb, das Marketing und den Service gearbeitet, bevor er als Vorstandsvorsitzender inthronisiert wurde.

Cray hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erstmals wieder einen Gewinn erzielen können. 5,1 Millionen Dollar Profit stehen einem Verlust im Vergleichszeitraum des Vorjahres von 8,3 Millionen Dollar entgegen. Auch der Umsatz stieg von 32,6 Millionen Dollar im dritten Quartal 2006 auf nunmehr 55 Millionen Dollar an.

Laut den Marktforschern von IDC hat Cray am Markt für Supercomputer auch wieder Fortschritte gemacht. 2006 betrug der Marktanteil der Firma aus Seattle 20,9 Prozent. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 11,4 Prozent.

XT5 als Hoffnungsträger

Hoffnungen setzt Cray auch auf neue Maschinen der "XT"-Familie. Die "XT5"-Supercomputer arbeiten mit einem technischen Mischkonzept aus Prozessoren von Advanced Micro Devices Inc. (AMD) und eigenen, proprietärem Vektor-Design, das Cray-intern Black Widow genannt wird.(jm)