Countdown für R/3-Upgrade

29.10.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany



Ein besonders kritischer Punkt im Rahmen einer R/3-Migration ist für viele Anwender, dass sie die Kosten für ein Upgrade-Projekt kaum beziffern können. In dieser Situation befindet sich zum Beispiel die Westfalia Separator AG aus Oelde. Das Unternehmen stellt unter anderem Anlagen zum Trennen von Flüssigkeitsgemischen her. Als ERP-System dient den Westfalen R/3 4.6B mit allen Modulen bis auf Human Resources und Project Management. Die Software läuft unter HP-UX, als Datenbank kommt Informix zum Einsatz. Ein Umstieg auf R/3 Enterprise im nächsten Jahr ist zwar beschlossene Sache, doch noch kann R/3-Experte Rüdiger Specht nicht abschätzen, ob dieses Projekt nun ein, zwei oder gar sechs Monate dauern wird. "Wir rechnen mit einem erhöhten Aufwand, da wir viele Erweiterungen geschrieben haben, die alle getestet werden müssen, wenn wir auf der neuen Version sind." Zunächst will Specht den R/3-Wechsel durchziehen und die eigenen Modifikationen unverändert beibehalten. "Erst in einem Folgeschritt werden wir unsere Eigenentwicklungen durch Standardfunktionen in R/3 ablösen".

Wozu R/3 Enterprise?

Mit dem aktuellen Release R/3 Enterprise hat SAP eine neue Systemarchitektur eingeführt. Das Produkt setzt sich aus einem ERP-Kern ("Enterprise Core"), "Extensions" und dem "Web Application Server" zusammen. Der Core beinhaltet im Wesentlichen die Funktionen von R/3 4.6C. Dieser soll nach den Planungen der Walldorfer nicht mehr geändert werden. Lediglich Supportpackages und gesetzlich vorgeschriebene Updates gibt es auch weiterhin.

Neue Funktionen liefert SAP künftig mit Extensions aus. Nach Darstellung des Herstellers vereinfacht sich somit die Softwarepflege: Waren für das Hinzufügen neuer Features bisher aufwändige Release-Wechsel erforderlich, können Firmen nun "Extension-Sets" während des laufenden Betriebs installieren. Extensions sollen darüber hinaus die Integration in andere SAP-Produkte außerhalb des ERP-Spektrums erleichtern. Gemeint sind damit etwa Module wie "SAP CRM", "APO" und "BW".

Außerdem nutzt R/3 Enterprise nun den Web Application Server als Ablaufumgebung. Dieses Produkt enthält eine Abap- sowie eine J2EE-Engine.