Speichersubsysteme mit mehr Kapazität

Comparex und EMC drehen an der Leistungsschraube

15.05.1998

Die EMC Corp. aus Hopkinton, Massachusetts, stattet ihre High-end-Speichersysteme der Baureihen "Symmetrix 5700" und "3700" ab sofort mit 47-GB- Plattenlaufwerken aus. In der höchsten Ausbaustufe steht damit eine Kapazität von 6 TB (6000 GB) auf einer Stellfläche von 1,6 Quadratmetern zur Verfügung, so der Hersteller. Die neu- en Systeme können wie die Vorgängerprodukte simultan sowohl an Großrechner als auch an AS/400-, Unix-, und Windows-NT-Server angeschlossen werden. Die US-Listenpreise liegen zwischen 1000000 und 4700000 Dollar.

Im Markt für unternehmensweite Speichersysteme konnte die japanische Hitachi Data Systems in jüngster Zeit gegenüber der Konkurrenz Boden gutmachen. Hierzulande ist der Konzern durch die Mannheimer Comparex Informationssysteme GmbH vertreten, an der die BASF AG mit 60 Prozent und die südafrikanische Persetel Holdings Ltd. mit 40 Prozent beteiligt sind. Neues Spitzenmodell des Anbieters ist das "Tetragon 2100". Dabei handelt es sich um ein Raid-Plattensubsystem, das ebenso wie die Konkurrenzprodukte EMCs den gleichzeitigen Anschluß an unterschiedliche Server-Plattformen erlaubt.

Durch die Verwendung größerer Plattenlaufwerke erhöht sich die maximale Kapazität der Speicher im Vergleich zur Vorgängerserie "Tetragon 2000" von 724 GB auf 3 TB in einer Raid-5-Konfiguration. Kunden haben die Wahl zwischen 6-GB-, 9-GB- und 18-GB-Disk-Drives im 3,5-Zoll-Format.

32 Kanäle für die Datenübertragung

Gegenüber den EMC-Systemen unterscheide man sich unter anderem durch die Möglichkeit, Daten über 32 Kanäle gleichzeitig übertragen zu können, betonen die Mannheimer. Dabei könnten Escon-, SCSI- und Fibre-Channel-Anschlüsse auch gemischt verwendet werden.

Zu den Komponenten, die die Gesamtleistung des Systems erhöhen sollen, gehören unter anderem ein Cache-Speicher mit maximal 10 GB sowie schnellere Mikroprozessoren, die laut Hersteller eine Durchsatzrate bis zu 750 MB/s schaffen. Für sogenannte Cache-unfreundliche Anwendungen - dazu zählt Comparex etwa Datenbankapplikationen - existiert die Möglichkeit, auf schnelle 2,5-Zoll-Laufwerke mit einer Kapazität von 6 GB zurückzugreifen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit von 12000 Umdrehungen pro Minute könnten damit auch Anwender mit sehr anspruchsvollen Leistungsanforderungen bedient werden, so die Angaben.

Softwareseitig bieten die Comparex-Systeme unter anderem erweiterte Remote-Copy-Funktionen für Mainframe- und Open-Systems-Umgebungen. Über die Funktion Customizable Volume Size (CVS) können Administratoren auch kleinere logische Einheiten definieren. Abhängig von der jeweiligen Anwendung soll dies auch im laufenden Betrieb möglich sein. Über eine weitere Funktion lassen sich Datenkopien bei laufendem Betrieb erstellen und beispielsweise für Jahr-2000-Testläufe auf Bandspeicher übertragen. Über das SNMP-Protokoll können die Speicher lokal und entfernt verwaltet werden.

Neben gängiger Mainframe-Software unterstützen die Tetragon-Speicher laut Anbieter alle gängigen Betriebssysteme, darunter HP-UX, Sun Solaris, IBM AIX, DEC Unix, DG-UX und Windows NT. Die Produkte sind ab sofort verfügbar.