Common Criteria: TÜV für IT-Sicherheit

10.05.2004
Von Heinz Kraus

Damit gehen die Common Criteria deutlich über die starren traditionellen Sicherheitsanforderungen hinaus und bieten Entwicklern und Nutzern eine Möglichkeit zum formalen Abgleich der Anforderungen.

TCSEC, ITSEC und Common Criteria (CC) im Vergleich

CC

TCSEC (USA)

ITSEC (Europa)

-

D: Minimaler Schutz

E0

EAL-1

-

-

EAL-2

C1: Zugriffskontrolle auf Basis von Benutzerklassen

E1: informelle Beschreibung der Spezifikationen, einfache Tests

EAL-3

C2: Zugriffskontrolle auf Einzelbenutzerbasis

E2: detaillierte informelle Beschreibung der Spezifikationen, methodische Tests

EAL-4

B1: mindestens zwei explizite Sicherheitsklassen

E3: formales Sicherheitsmodell

EAL-5

B2: Sicherheitseinstufung umfasst gesamtes System; Login auf vertrauenswürdigem Weg

E4: zusätzlich zu E3 müssen Änderungen mitprotokolliert werden

EAL-6

B3: Sicherheitssystem erkennt Attacken; ist "widerstandsfähig" gegen Angriffe

E5: nachvollziehbare Abbildung zwischen Spezifikation und Quellcode

EAL-7

A1: formaler Nachweis der Sicherheit von Hard- und Software; verifizierte Sicherheit

E6: formale Entwurfsspezifikation; Konsistenz mit dem formalen Sicherheitsmodell ist nachzuweisen

Fazit

Unabhängige Zertifizierungen wie die Common Criteria werden bei den Bemühungen um mehr Sicherheit in der IT immer wichtiger. Sie bilden eine notwendige Ergänzung zu herstellerspezifischen Anstrengungen wie Microsofts Next Generation Secure Computing Base (NGSCB).

Eigenständige und offen zugängliche Kriterien und Standards haben den Vorteil, dass sie das Vertrauen der Anwender in die IT-Sicherheit erhöhen können. Allgemein anerkannte Maßstäbe versetzen Unternehmen in die Lage, auch zu überprüfen, was Sicherheitssysteme tatsächlich tun. Die dadurch erzeugte Transparenz fördert das Vertrauen und die Verlässlichkeit in neueste Technologien. (lex)