Bilanz 2009

CeBIT auf Schrumpfkurs Richtung Business-IT

09.03.2009

Die Messe der Wirtschaftskrise

Die CeBIT 2009 jedenfalls wird als Messe in Zeiten der Wirtschaftskrise in die Geschichte eingehen. Die Zahl der Besucher sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 20 Prozent auf rund 400.000. Bei der Zahl der Aussteller musste die Messegesellschaft einen Rückgang um ein Viertel auf rund 4.300 hinnehmen, bei der Ausstellungsfläche ein Minus von einem Fünftel auf rund 200.000 Quadratmeter. Viele Unternehmen setzten bei ihren Marketingbudgets den Rotstift an, vor allem Firmen aus Asien verzichteten auf einen CeBIT-Auftritt.

Natürlich tue der Rückgang "weh", sagte Ernst Raue, Vorstandsmitglied der CeBIT-Veranstalterin Deutsche Messe AG, am Sonntag zum Abschluss der Messe. Angaben über Einnahmeverluste machte er nicht, doch könnten die Rückgänge für empfindliche Löcher in der Unternehmensbilanz sorgen. Laut einem Zeitungsbericht soll die Deutsche Messe AG eine Kapitalspritze von insgesamt 250 Millionen Euro bekommen. Diese Summe wollen die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen als Eigentümer aufbringen, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Montag berichtete. Damit sollten Verluste aufgefangen und Investitionen in neue Geschäfte finanziert werden, hieß es.

Das frische Kapital solle nicht nur Schuldentilgung und Abschreibungen auf das inzwischen viel zu große Messegelände ermöglichen, sondern auch Spielraum für Investitionen in neue Geschäfte bringen, hieß es. Die Messegesellschaft habe 2008 nach Angaben aus Unternehmenskreisen einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe gemacht, dieses Jahr dürfte ähnlich ausfallen und das nächste noch schlechter, schreibt die Zeitung. Das größte Messegelände der Welt lasse sich kaum noch voll auslasten, die Kosten bleiben dagegen hoch, und bis heute muss das Unternehmen finanzielle Lasten aus der Modernisierung zur Expo 2000 tragen.