Fest auf Akquisitionskurs

CA kauft sich mit Glockenspiel im Markt für OOP-Techniken ein

09.10.1992

MÜNCHEN (CW) Die Katze läßt das Mausen nicht. Als Opfer hat Softwaregeneralist Computer Associates (CA) diesmal den C + + Spezialisten Glockenspiel Ltd., Dublin, geschluckt. In diesem Falle konnte sich CA mit der Entwicklungsumgebung "Common View" und einem renommierten C + + Compiler in den Markt für objektorientierte Techniken einkaufen.

Die Akquisitionswut von CA kommentiert der britische Branchendienst "Computergram": "Nachdem CA in den USA die zum Verkauf stehenden Anbieter von Softwareprodukten ausgegangen sind, hat das Unternehmen den Atlantik überquert und ist in Dublin eingefallen."

Die Gründe für den Erwerb von Glockenspiel sind allerdings durchaus nachvollziehbar. CA braucht nämlich das objektorientierte Know-how der Iren, um das Aspen-Projekt des kürzlich erworbenen Datenbankspezialisten Nantucket voranzutreiben.

Unter der Bezeichnung Aspen entwickeln die Ex-Nantukket-Mitarbeiter einen grafischen objektorientierten High-Performance-Compiler für die Dbase-Programmiersprachen Clipper und DB-Fast. Die Klassenbibliotheken von Glockenspiels Common View spielen hier eine zentrale Rolle, weil es mit ihrer Hilfe möglich sein soll, so die Hoffnung bei CA Anwendungen zu entwickeln, sie sowohl unter der Unix-Oberfläche Motif als auch unter OS/2 und Windows laufen.

Die Fähigkeit, Anwendungen für mehrere Betriebssystem-Plattformen zu entwickeln, entspricht der CA-Strategie, auf diese Weise eine möglichst breite Käuferschicht zu erreichen, Außerdem hat CA für den PC-Bereich versprochen, sämtliche Windows-Anwendungen auch unter dem IBM-Betriebssystem OS/2 anzubieten.