Service Pack für Windows NT 4.0 fehlerhaft

Bugfix entpuppt sich als Wolf im Schafspelz

17.01.1997

Die Softwaresammlung aus Redmond, die Erweiterungen für die Fernzugriffs-Funktionen bei Windows NT 4.0 enthält und mehr als 100 kleine Fehler im Betriebssystem beheben soll, hat sich als Wolf im Schafspelz erwiesen. Hunderte von Beschwerden sind mittlerweile bei Microsoft eingegangen. 14 von der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" befragte Anwender berichteten, bei der Installation des Service Pack sei das System abgestürzt, Dateien verschwunden oder die IT-Umgebung für Stunden blockiert gewesen.

Die Probleme treten auf, weil die Microsoft-Tools mit Standardapplikationen wie McAfees "Virusscan" oder Symantecs "Norton Anti Virus" inkompatibel sind. Microsoft-Manager Enzo Schiano bestätigte zwar Ungereimtheiten bei der Software, die Ingenieure hätte jedoch nur Inkompatibilitäten mit der Symantec-Lösung und Probleme bei den Multilink-Funktionen feststellen können.

Die Reaktionen in den Internet- und Compuserve-Foren zeigen jedoch ein anderes Bild. Dort bitten Anwender um Hilfe, weil sie nach der Installation der Microsoft-Lösung nicht mehr auf Laufwerk A zugreifen können. Häufig suchen sie nach Leidensgenossen, die ebenfalls Internet-Verbindungen verloren oder Schwierigkeiten bei der Modeminstallation haben. Andere User können von ihren Workstations nicht mehr auf den NT-Server zugreifen.

Auch die erstmals enthaltene Uninstall-Funktion hilft manchmal nicht weiter. Für Patrick Campbell, Chief Technical Instructor bei der Tech-Teach International Inc. in Arlington, der ebenfalls mit NT-Problemen zu kämpfen hat, war sie keine Hilfe, denn sie ließ sich nicht starten.