Startups auf der CeBIT 2015

Bühne frei für Startups und Investoren: SCALE 11

16.03.2015
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Breites Themenspektrum

Hier alle Startups vorzustellen, dafür würde der Platz nicht reichen. Aber die Bandbreite der Lösungen lässt sich anhand von einigen Beispielen andeuten: Alpwise aus der Schweiz etwa konzentriert sich mit Sensoren und einer App auf Bluetooth Low Energy. Das britische Startup 1313 Global hat Handy-Zubehör im Gepäck. Wer lieber stationär einkauft und einen günstigen Parkplatz in der Nähe sucht, der ist vielleicht mit der Smartphone-App "ep" von Evopark aus Köln gut beraten. Aptoide aus Lissabon betreibt einen unabhängigen Android-App-Store - und ermöglicht anderen, es ebenfalls zu tun. B-Parts wirbt mit "Wir finden das fehlende Teil" für eine Online-Suchmaschine für Kfz-Gebrauchtteile. Wer es leid ist, beim Online-Kauf immer die falsche Schuhgröße zu erwischen, kann mit der

Mifitto-App seine Füße vermessen und sich anschließend von unterstützenden Online-Shops passende Modellle empfehlen lassen.

Ideen aus Kundenwünschen

Manche Geschäftsideen werden aus der Not geboren, andere aus den Wünschen von Kunden. So bietet Holzgespür, ein junges Team von Tischlern aus Rhens, individuelle Naturholzmöbel von Bäumen aus der Region an. "Magic Schaufenster" nennt sich eine Lösung der Firma Gesture Powered aus Herne: Sie erlaubt es, Passanten mit Gestensteuerung anzulocken und so langweilige Schaufenster in interaktive Verkaufsflächen zu verwandeln.

Im B2B-Bereich gibt es ebenfalls einiges zu sehen - etwa vom Business-Intelligence-Spezialisten Bi Excellence Software aus Berlin, der auf einfache, schnell einzuführende BI-Lösungen setzt, oder von Bigboards aus Belgien, das eine Entwicklungsplattform für Big-Data-Entwickler und Data Scientist bietet. Zu erwähnen ist auch HQLabs aus Hamburg mit einer Cloud-basierten modularen Softwarelösung für Projektmanagement, CRM, Dokumenten-Management, Zeiterfassung und andere Aufgaben.

Wohl dem, der eine Idee hat und auch noch über das nötige Kleingeld verfügt, sie umzusetzen. Die meisten Startups sind aber auf private oder öffentliche Kapitalgeber oder Investoren angewiesen. Da die private Wirtschaft nach der Finanzkrise mit Wagniskapital und Krediten nicht gerade großzügig ist, spielt die KfW als Förderinstitut des Bundes neben den Förderbanken der Länder bei der Geldbeschaffung für Jungunternehmen eine besonders wichtige Rolle. Der eingangs schon genannte ERP-Startfonds der KfW wird als Beteiligungskapital mit maximal

fünf Millionen Euro ausschließlich an kleine innovative Unternehmen mit Betriebssitz in Deutschland vergeben, die nicht länger als zehn Jahre am Markt sind. Voraussetzung ist immer ein weiterer Beteiligungsgeber, auch Lead Investor genannt.

Nach der Seed-Phase wird in der Regel eine Exit-Strategie verfolgt. Diese kann in einen Börsengang münden, aber auch in einen Freikauf von allen Beteiligungen.