BP nutzt D-Kanal als Standleitung

19.12.2001

Auf der Suche nach einem geeigneten Partner wurde BP schließlich bei der Dienstleistungstochter der Deutschen Telekom T-Systems fündig. Ausschlaggebend war laut Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen BP AG, neben dem landesweiten Netz und der deshalb kurzen Wege in das Telekom-Backbone auch die hohe Anzahl von Servicemitarbeitern. Die sollte garantieren, dass der Rollout während einer kurzen Zeitspanne deutschlandweit bewältigt werden kann.

Im Januar dieses Jahres begannen BP und T-Systems mit dem Aufbau der Plattform. Die Telekom-Tochter hatte hierfür in einem Rechenzentrum eine „e-Service-Area“ (eSA) eingerichtet. Diese umfasst die technische Infrastruktur inklusive der notwendigen Hardware und bietet Sicherheitsstandards wie eine doppelte technische Infrastruktur oder Brandschutzzonen.

Erste Tests liefen im Februar an, im März nahm BP den Pilotbetrieb mit einigen Tankstellen in Hamburg auf. Ein Jahr nach Projektbeginn sind nun 750 BP-Stationen über die neue Lösung mit der Zentrale verbunden. Bei der Realisierung des Projekts legte BP großen Wert auf die Kostenkontrolle. Sparen ließ sich auch durch die Trennung von sicherheitsrelevanten Anwendungen und unkritischen Applikationen, da es nicht notwendig ist, Letztere den höchsten Sicherheitsanforderungen zu unterwerfen.

Auch unter technischen Gesichtspunkten war die physikalische Trennung von Anwendungen für den Zahlungsverkehr und Internet-basierenden Diensten eine der wesentlichen Anforderungen an das neue System. Damit sollte vermieden werden, dass Eindringlinge über das Internet an die sensiblen Kassendaten wie zum Beispiel Kreditkartennummern gelangen.

Die Projektverantwortlichen verwarfen deshalb auch die anfängliche Idee, die Kassensysteme und Rechner innerhalb der Tankstellen an ein einziges LAN anzuschließen und entschieden sich dafür, dort zwei Netze einzurichten, die über entsprechende Splitter und Router mit den unterschiedlichen Kanälen des ISDN-Anschlusses verbunden sind.

Das eine LAN dient der Anbindung der Kassen sowie der Nutzung des BP-Warenwirtschaftssystems. Der Datenaustausch ist mittels VPN-Technik gesichert und beruht auf dem von der Telekom entwickelten Verfahren Always Online Dynamic ISDN (Aodi).