Blaumann kommt per E-Procurement

30.04.2002
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Für die IT-Abteilung bei Bardusch kam eine Eigenentwicklung der Schnittstellen zum Kunden nicht in Frage. Da das Unternehmen generell bevorzugt Standardsoftware einsetzt, entschieden sich die Projektverantwortlichen für den „Business Integration Server“ des Herstellers Seeburger AGaus Bretten.

Interne und externe Integration

Um einen möglichst großen Mehrwert für das eigene Unternehmen zu erzeugen, beließ es das IT-Team während der Planung nicht bei der geforderten Anbindung an den Kundenmarktplatz. Auch intern sollten bei der Gelegenheit einige Systeme integriert werden. „Wir haben eine Lösung gesucht, mit der wir sowohl Kunden- als auch interne Bestellungen, etwa aus anderen Unternehmensgesellschaften, sowie Aufträge aus dem Web-Shop zusammenführen und an die verschiedenen DV-Systeme zur Verarbeitung weiterverteilen können“, erklärt Bröll die Anforderungen.

In der ersten Projektphase schuf das Unternehmen die Möglichkeit, Bestellungen über den Integration Server entgegenzunehmen. Ein durchgehender, automatischer Vertriebsprozess wurde dabei noch nicht umgesetzt, aus den eingehenden Aufträgen generierte die Integrationsplattform E-Mails im HTML-Format. Diese wurden dann manuell in das ERP-(Enterprise-Resource-Planning-)System eingebucht.

Vor einer durchgängigen Prozessintegration wollte Bardusch zunächst bei den ERP-Systemen einen einheitlichen Standard schaffen. Innerhalb der weltweit aktiven Unternehmensgruppe waren verschiedene Lösungen im Einsatz, darunter auch ältere Systeme, die sich nur schwer in die E-Business-Landschaft hätten einfügen lassen. Die Migration der Niederlassungen auf SAP R/3 hatte Vorrang. Nachdem dieser Prozess weitgehend abgeschlossen war, verband das Unternehmen Ende 2001 den Integration Server mit den verschiedenen SAP-Systemen. Statt HTML-Mails erzeugt die Plattform nun SAP Idocs, die direkt weiterverarbeitet werden können.

Bestellungen entgegenzunehmen ist jedoch nur ein Teil von E-Procurement. Genauso wichtig ist es, den Kunden Kataloge in elektronischer Form zur Verfügung zu stellen. Da Bardusch die Einkaufslösung zunächst für Produkte aus dem Bereich persönliche Schutzausrüstung anbietet, ist die Katalogerstellung sehr aufwändig: Jeder Kunde verlangt einen individuell zusammengestellten Katalog, da jedes Unternehmen andere Schutzkleidung für sich zertifiziert hat - zum Beispiel einen bestimmten Sicherheitsschuh. Die Einkäufer dürfen nur die im Betrieb zugelassenen Produkte ordern.