Blaue Augen, rote Zahlen

02.08.1991

Sebastian Trauerwein\Information Resources Manager

Bill Gates' Publicity-Programm, das vorsieht, Microsoft zur bestgehaßten PC-Software-Company zu machen, ist neben der Tränendrüsen-Politik der IBM das beherrschende Thema des Sommerloch- Wettbewerbs um die heißeste Fehlspekulation in diesen Tagen. Sicher ist nur: Gates liebt Gates Akers ist Akers - wobei einige IBM-Mitarbeiter sogar in diesem Punkt Abstriche machen. Kann ein Manager, der immerhin einmal die IBM-Einstellungstests bestanden hat, derart krauses Zeug von sich geben, wie es Akers zugeschrieben wird? Man denkt unwillkürlich an jenes legendäre Ist-er-es-ist-er-es-nicht-Foto, das den greisen Mao als verschwommenen Schwimmer zeigte. Sollte der zerknirschte und zugleich wütendende Oberstratege Akers womöglich ein Double seines Doubles seines Doubles ... sein?

Doch zurück zu William (Dagobert) Gates: Eher ist Big Blue mit den SAA- und AD/Cycle-Hausaufgaben fertig als dieser Windows-Wunderknabe mit dem Geldzählen. Vermutlich hat Apple-Chef John Sculley den Blue-Tip, nämlich auf IBM zu setzen, von Gates bekommen. Apple Computer schreibt rote Zahlen. Und das soll doch auch so bleiben. Oder denkt sich Trauerwein diesbezüglich ganz falsch in Sie hinein, lieber Herr Gates?