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Bittere Zeiten für einstigen Highflyer CMGI

22.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Schicksal mancher Dotcom-Companies scheint nun auch den einstigen Börsenhochflieger CMGI einzuholen. Das Internet-Beteiligungs-Unternehmen meldete für sein viertes Fiskalquartal bei zwar hohen Umsätzen einen Nettoverlust von 633,7 Millionen oder 2,17 Dollar je Aktie. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte CMGI noch einen Gewinn von 452,7 Millionen Dollar oder 2,12 Dollar pro Anteilschein ausgewiesen. Trotz allem lag das diesjährige Ergebnis noch über den Prognosen der Analysten, die laut First Call/Thomson von einem Minus von 2,45 Dollar je Aktie ausgegangen waren. Der Umsatz kletterte im abgelaufenen Berichtszeitraum um rund 570 Prozent auf 377,2 Millionen Dollar.

Die Company von Milliardär David Wetherell konnte anders als im vergangenen Jahr nicht von Millioneneinnahmen aus Börsengängen von Dotcoms profitieren, an denen CMGI beteiligt ist. Unlängst hatten die Unternehmen Engage, iCast und Altavista, an denen CMGI jeweils Mehrheitsanteile hält, zahlreiche Entlassungen angekündigt, um schneller in die Gewinnzone zu gelangen. Auch CMGI will Maßnahmen ergreifen, um Profite zu erwirtschaften. So sollen Anteile an iCast und dem Personalisierungsservice MyWay an strategische Partner verkauft werden.

Die Einnahmen im gesamten Geschäftsjahr beliefen sich auf 898 Millionen Dollar, ein Jahr zuvor betrug der Umsatz nur 186 Millionen Dollar. Während CMGI 1999 jedoch noch einen Gewinn von 476 Millionen Dollar verzeichnete, schrieb das Unternehmen in diesem Jahr mit einem Verlust von 1,3 Milliarden Dollar tiefrote Zahlen. Die CMGI-Aktie sank im nachbörslichen Handel um 6,7 Prozent auf 34 Dollar.