ERP im Mittelstand

Betriebswirtschaftliche Software als Wettbewerbsvorteil

21.05.2008
Von Michael Gottwald

Feinere Fertigungsplanung nach ERP-Release-Wechsel

Bei der Demmel AG aus Scheidegg steht kein Systemwechsel an, da die Anwender mit dem bisherigen ERP-Produkt zufrieden sind. Jedoch führt das Unternehmen das aktuelle Release des Herstellers ein. Die Demmel Gruppe, ein Zusammenschluss mittelständischer Familienunternehmen im Bereich der industriellen Identifikation und Kommunikation, stieg auf die Version 5.1 der ERP-Software "Proalpha" um. Die Implementierung übernahm der Realisierungspartner Alpha Business Solutions AG aus Kaiserslautern. Die aus sechs Unternehmen und einem Joint Venture bestehende Unternehmensgruppe erzielt mit insgesamt 800 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 120 Millionen Euro. Die Demmel AG hat sich auf die Herstellung dekorativer Oberflächen aus Aluminium, Edelstahl und Kunststofffolien unter anderem für große Automobilhersteller spezialisiert.

Da die Umsätze stetig zulegten, entschied die Betriebsleitung bereits 1995, die eigenprogrammierte Individuallösung durch ein Standard-ERP-System abzulösen. Das Unternehmen bildete in dem Produkt die Prozesse der alten Software ab und nutzt die Workflow-Automation und das Management-Informations-System der Proalpha-Software. Seit der Einführung hat die Gruppe fünf Release-Updates vollzogen. Ende 2007 migrierte die Demmel AG auf die Softwareplattform "Progress OpenEdge 10", auf der die Proalpha-Version 5.1 aufsetzt. Neben der technischen Modernisierung verfolgte das Unternehmen das Ziel, mit Hilfe des APS-Moduls (Advanced Planning and Scheduling) die innerbetriebliche Fertigungsplanung in der Produktion zu verfeinern.

Etwa 100 Anwender nutzen das ERP-System am Fertigungsstand in Scheidegg. "Insbesondere im Hinblick auf unsere Produktionsplanung und die Optimierung unserer Fertigungstermingerüste hat sich der Umstieg gelohnt. Durch die simultane Planung von Material- und Kapazitätsbedarf sind die Fertigungstermine wesentlich realistischer, und wir erreichen eine bessere Kapazitätsauslastung unserer Ressourcen. So konnten wir die Anzahl der verspäteten Produktionsaufträge mehr als halbieren", erklärt Miodrag Nussbaumer, Leiter Informationssysteme bei der Demmel AG. Zudem sei zwischen den Mandanten im ERP-System keine Belegbuchung mehr erforderlich. "Der beleglose Verkehr vereinfacht die Abwicklung zwischen einzelnen Fertigungsstandorten oder Gesellschaften deutlich."