Berater gehören nicht in den Betrieb

14.04.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Große IT-Dienstleister wie Accenture, Capgemini und IBM Global Services bewerben ihre Integrationsmodelle dagegen derzeit gerne mit dem Schlagwort "Business Transformation Services". Martin Jetter, Leiter des Bereichs IBM Business Consulting Services für Zentraleuropa, erläuterte kürzlich in einem computerwoche-Gespräch: "Das Angebot reicht von der hausinternen Optimierung beim Kunden bis hin zum Outsourcing. Die Verzahnung mit dem Kunden ist sehr viel enger und setzt viel früher ein. Die Transformation Services beinhalten Strategie- und Change-Beratung, Technologie- und Engineering-Services sowie Softwareangebote."

Dass in vielen Anwenderunternehmen Erneuerungs- beziehungsweise Transformationsbedarf besteht, ist unstrittig. Diese Aufgaben kann entweder das Anwenderunternehmen selbst unter Mithilfe externer Prozess- und IT-Berater sowie Systemintegratoren erledigen. In diesem Fall werden die Externen nach Zeit- und Materialaufwand abgerechnet und vom Anwenderunternehmen bezahlt. Ziel ist es zunächst einmal, eine effektive interne IT zu errichten, die die Option offen hält, kleinere Einheiten auszulagern

Wer räumt die IT auf?

Anderfalls überlässt ein Anwenderunternehmen die gesamte, noch nicht aktualisierte IT einem Outsourcer gegen einen festgelegten Monats- oder Jahresbetrag. Die Aufräumarbeiten gehen nach Betriebsübergang zu Lasten des externen Dienstleisters. Hier unterliegen die Transformationsdienste dem Ziel, Skaleneffekte zu erzielen und die übernommene IT in die Delivery-Abläufe des Dienstleisters einzubinden. An die dafür erforderlichen internen IT-Prozessberater und Systemintegratoren werden demnach andere Ansprüche gestellt als an die Kollegen, die IT-Installationen im Kundenauftrag überarbeiten. "Bei der IBM gab es immer interne Schwiergigkeiten mit den Tagessätzen", schilderte Harald Rost, geschäftsführender Partner beim Beratungshaus CIO Consultants in Mühlheim an der Ruhr ein weiteres Problem. "Wir IBM-Unternehmensberater wollten auch in Auslagerungsprojekten unsere üblichen Honorare durchsetzen, doch die Kollegen aus dem Outsourcing-Bereich mochten diese Forderung nicht akzeptieren."