Hewlett-Packard wird enger Partner

Bea vereint seine Java-Produkte

05.07.2002
MÜNCHEN (CW) - Mit einem zur "Weblogic Platform 7.0" integrierten Portfolio bemüht sich Bea Systems, seine führende Position im Markt für Java-Applikations-Server zu halten. Helfen sollen dabei auch Partnerschaften wie die mit Hewlett-Packard, das künftig statt der eigenen Java-Middleware "Netaction" Bea-Produkte einsetzen will.

Bea Systems hat anlässlich seiner europäischen Anwenderkonferenz in Paris die Fertigstellung der Weblogic Platform bekannt gegeben. Sie umfasst den Java-Applikations-Server "Weblogic 7.0", die Software zur Prozess- und Anwendungsintegration "Weblogic Integration 7.0", die Portalsoftware "Weblogic Portal 7.0" sowie die neue grafische Entwicklungsumgebung für Java-basierende Web-Services "Weblogic Workshop" (siehe CW 11/02, Seite 26). Alle Produkte sind ab sofort verfügbar, werden künftig einheitlich aktualisiert und sind auch weiterhin separat erhältlich. Bea hofft jedoch wie seine Konkurrenten IBM, Oracle, Sun oder Microsoft, dass Kunden künftig die gesamte Palette für die Anwendungsintegration nutzen.

Noch im März hatte der Hersteller auf seiner Anwenderkonferenz in den USA eingestanden, dass das Portfolio zu wenig integriert sei, und dementsprechend für die Weblogic Platform die Werbetrommel gerührt. Mit der Ankündigung steht nun aber ein technisches Framework bereit, über das sich die Produkte einbinden, in einer Server-Instanz zusammen installieren sowie vor allem vom App-Server zentral verwalten lassen. Version 7.0 bietet hierzu beispielsweise ein neu entwickeltes Sicherheits-Framework für Autorisierung, Authentifizierung und Sicherheitsprüfungen.

Bea versucht nun, das vereinte Portfolio an den Mann zu bringen und lockt mit Ermäßigungen. So macht Mark Carges, President der Framework-Division bei Bea, die Rechnung auf, dass die gesamte Suite für etwa 90000 Dollar pro CPU zu haben ist. Die einzelnen Produkte würden laut Listenpreis insgesamt 117000 Dollar kosten, von denen 12000 Dollar pro CPU auf die Basiskonfiguration des Weblogic-Servers 7.0. entfallen. Dass es mittlerweile kostenlose kommerzielle App-Server von Sun, Borland oder HP gibt, stört Alfred Chuang, Chief Executive Officer von Bea, dabei nicht. In Paris erklärte er, dass der Markt geteilt sei. Er sehe ein (kostenloses) Lowend-Segment, in dem App-Server mittlerweile zur Commodity werden, sowie ein weiterhin wettbewerbsfähiges und innovatives Highend-Segment, in dem sich sein Unternehmen bewege.

Tatsächlich droht Bea zumindest von HP und dessen Middleware und Java-Applikations-Server Netaction keine Gefahr mehr. Auf der Veranstaltung gaben die Hersteller bekannt, dass HP im Rahmen eines strategischen Vertriebsabkommens die Weblogic-Produkte für sein gesamtes Hardwareportfolio unter den Betriebssystemen HP-UX, Open VMX, Nonstop Kernel, Tru 64 Unix, Linux sowie Windows bevorzugt anbieten wird. Zusätzlich wird HP Partner bei der Systemintegration. Damit bekommen kursierende Gerüchte neue Nahrung, dass HP seine Netaction-Produkte nicht mehr weiterentwickeln will. (as)