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BAWe ermittelt bei Comroad wegen Insiderhandel

11.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Affäre um den Münchner Telematikanbieter Comroad weitet sich aus: Nachdem das Unternehmen gestern bekennen musste, dass der größte Teil der 2001 ausgewiesenen Einnahmen nur auf dem Papier existieren (Computerwoche online berichtete), droht der Neuen-Markt-Firma nun auch noch eine Untersuchung durch die Bundesaufsicht für den Wertpapierhandel (BAWe). Die Frankfurter Behörde will Nachforschungen über auffällige Aktien-Verkäufe unmittelbar vor einer Pflichtmitteilung am 20. Februar anstellen. Damals hatte Comroad bekannt gegeben, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihr Mandat wegen des Verdachts auf Scheingeschäfte in Asien und mögliche Kursmanipulationen niedergelegt hat. Eine Sprecherin der BAWe

erklärte, es gebe in diesem Zusammenhang Anhaltspunkte für Insidergeschäfte, ein konkreter Verdacht gegen einzelne Personen existiere jedoch nicht.

Nachdem die Comroad-Aktie am Mittwoch bereits 49 Prozent an Wert eingebüßt hatte, setzte das Papier heute seinen Sturzflug fort und notierte gegen Mittag bei 32 Cent. (mb)