Mentor bedient sich im Intranet

Bankenlösung nutzt Java zur Kontaktpflege

19.06.1998

Mentor 2 verfügt über sogenannte Inbound- und Outbound-Funktionen für den Privat- und den Firmenkundenbereich. So erhält der Kundenbetreuer auf Wunsch die Transaktionshistorie und die Stammdaten des Kunden. Er kann sich einen Überblick über die Vermögensstruktur verschaffen, die etwa bei der Kreditberatung zu nutzen sind, um Modellrechnungen durchzuführen und Vertragsentwürfe auszudrucken. Außerdem ermöglicht das Produkt das Anlegen von Kontaktberichten.

Auf der anderen Seite lassen sich die vorhandenen Daten aber auch für gezielte Werbeaktionen und für die Neukundenakquisi- tion nutzen. Egal, ob die Bank Euro-Münzen an den Mann bringen will oder Bausparangebote, mit Mentor lassen sich laut Anbieter Kampagnen definieren, Aktionen planen und überwachen. Schließlich ermöglicht die Anwendung auch eine Auswertung der Maßnahmen.

Den Zugriff auf verschiedene Datenquellen ermöglicht der "Dialog-Server". Diese Corba-kompatible Middleware (Corba = Common Object Request Broker Architecture) erlaubt zudem die Nutzung vorhandener Protokolle und die Einbindung von Fremdsystemen wie Kalender, Host- und Workflow-Systeme. Für die Kommunikation der Mentor-Komponenten untereinander wird das Protokoll Remote Method Invocation (RMI) verwendet.

Der Hersteller bezeichnet Mentor als Rohling, der in die vorhandene Infrastruktur einer Bank eingepaßt wird. So muß häufig erst ein Data-Warehouse geschaffen werden, um die operativen Da- ten konsolidieren und auswerten zu können. Das Objekt- und Rollenmodell von Mentor läßt sich aber auch auf vorhandene Data-Marts und -Warehouses aufsetzen.

Für das Kontakt-Management und das Database-Marketing verfügt das Produkt über eine eigene Datenbank, derzeit Oracle 7.3 auf Windows NT. In eine Datenzugriffsschicht, die sowohl eine objektorientierte Datenhaltung als auch eine relationale erlaubt, wurde ein Proxy-Server eingebettet, der eine konfigurierbare Cache-Größe verwaltet. Dadurch verringert sich die Auslastung des Datenbank-Servers.

Mentor wurde mit Hilfe der OMG-Modellierungssprache Unified Modelling Language (UML) programmiert. An der Entwicklung beteiligt war das Dresdner IST Privat-Institut für Angewandte Software Technologie GmbH.

Das Produkt besteht im wesentlichen aus Formeln, der Produktart sowie internen und externen Attributsätzen. Diese Struktur erlaubt den Anwendern, auch im Echtbetrieb neue Produkte zu definieren sowie Kostenstrukturen und Planungen zu integriere.