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Windows mit Design-Anspruch

Bang & Olufsen plant TV- und Hi-Fi-Anlagen auf Windows-Basis

17.12.2007
Von WIWO WIWO
Der Chef von Bang & Olufsen, Torben Ballegaard Sørensen, plant neuartige Geräte, neue Shops und neue Kooperationen.

TV, Hi-Fi und Computer wachsen zusammen - für Torben Ballegaard Sørensen, den Chef des dänischen Edelelektronik-Herstellers Bang & Olufsen, gleicht das Home-Entertainment-Geschäft deshalb einer Großbaustelle: Software-Entwickler in Indien und Estland arbeiten auf Hochtouren. "Die nächste Generation TV- und Audioanlagen von Bang & Olufsen wird Microsoft-Windows-basiert sein", sagt Sørensen. In viele Geräte integriert er einen PC - simpel zu bedienen, verspricht der Konzern-Chef. In Erwartung des künftigen Geschäfts will er in Deutschland die Zahl seiner Läden erhöhen. Derzeit hat das Unternehmen hier 70 Geschäfte und rund 200 Verkaufsflächen in anderen Häusern. In nächster Zeit will Sørensen in Deutschland jährlich fünf bis zehn Läden eröffnen. Insgesamt sehe er Raum für weitere 50 bis 75 Shops. Die Herausforderung sei, gute Verkäufer und Flächen zu finden

Zudem treibt der Konzernchef das Geschäftsfeld Car-Audio besonders voran: Erst vergangene Woche schloss Sørensen eine Kooperation mit dem englischen Autobauer Aston Martin. Künftig stattet er dessen Sportwagen mit Audiosystemen aus - wie er dies seit zwei Jahren bei Audis Top-Modell A8 und von 2008 an beim Audi-Geländewagen Q7 macht. Dabei will es Sørensen nicht belassen: Drei bis fünf Top-Autohersteller wolle er innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre ins Boot holen, sagt der Bang & Olufsen-Chef. "Wir stehen hierbei im Dialog mit Europas führenden Marken." Dazu zählten auch weitere deutsche Hersteller. Verhandlungen mit Herstellern aus Asien und Amerika gebe es nicht. Schon 2008 soll Bang & Olufsens Car-Audio-Sparte ein ausgeglichenes Ergebnis bringen, dann schrittweise einen "gesunden Gewinn".

Sørensen setzt nicht nur hier zum Teil auf Technik anderer Hersteller. Das Gros elektronischer Komponenten holt er von Zulieferern aus Taiwan und Malaysia - LCD-Displays für die Fernseher etwa von Samsung. Montage, Design und Qualitätskontrolle erledigt Bang & Olufsen in Eigenregie. Aber selbst diese Arbeiten zieht das Unternehmen aus Dänemark ab. Ein Drittel der Produktion läuft heute in Tschechien. Außerdem betreibt Sørensen dort ein Entwicklungslabor. Eine Endfertigung in China schließt er aus. "Bang & Olufsen ist ein Nischenhersteller, unsere Stückzahlen sind für China zu klein", sagt er. Außerdem erwirtschafte das Unternehmen immer noch mehr als 80 Prozent des Umsatzes in Europa.