Bandbreite kommt on Demand ins Haus

13.02.2004
Von Andrew Beutmüller

Aktiviert ein Benutzer einen Standarddienst, sendet das System spezifische Protokolle an den Router, der den individuellen Netzverkehr steuert. Die Protokolle ermöglichen den Anwendern unter anderem den Zugriff auf Netzressourcen wie etwa einen Video-Server. Auch die Kontrolle der Dienstgüte des Datenverkehrs zwischen dem Benutzer und der Netzressource sowie die komplexe Umleitung des Datenverkehrs des Anwenders kann über die Protokolle erfolgen. Wird ein Dienst deaktiviert, werden die dienstspezifischen Protokolle auf dem Router gelöscht, der den Netzwerkverkehr des Benutzers steuert. Weitere Zugriffe auf die entsprechenden Netzressourcen sind danach blockiert.

Neben primären Breitbandzugängen lassen sich aus einer Bibliothek auch Servicebausteine kombinieren. Das können zum Beispiel Filter, Bandbreitenbegrenzungen oder auch die Prioisierung des Datenverkehrs sein, deren Aktivierung sofort möglich ist. Von Netzbetreibern lassen sich SDX-Systeme für die folgenden Dienste einsetzen: gestaffelte Internet-Zugänge (mit verschiedenen Serviceeebenen wie Bronze, Silber und Gold), gestaffelte VPN-Zugänge, bedarfsgerechte Bandbreitenzuteilung, Spiele- und Multimedia, Video-Chat, E-Learning, Application-Service-Providing (ASP), Inhaltsfilter, Video on Demand, IP-Fernsehen, Pay-per-View-Audio und -Video sowie eine integrierte Sprach- und Datenübertragung.

Foto: CW

Gestaffelte Dienste können allein auf verschiedenen Bandbreitenzuteilungen für den Internet-Zugang (etwa Bronze-Ebene mit 128 Kbit/s, Silber-Ebene mit 384 Mbit/s und Gold-Ebene mit 1 Mbit/s), auf bestimmten Dienstgüte-Stufen (Quality of Services), auf dem Zugang zu verschiedenen Inhaltsebenen (beispielsweise ein breiteres Angebot von Filmen für einen Premium-Kunden) oder einer Kombination aus diesen Varianten aufbauen. Zusätzlich haben die Service-Provider die Möglichkeit, eine Vielzahl weiterer Dienstelemente miteinander zu kombinieren.

Der norwegische Breitbandnetzbetreiber Telenor hat bereits Ende 2002 gemeinsam mit Siemens und Juniper ein Service-Deployment-System in seinem landesweiten IP-Netz errichtet. Dadurch ist das Unternehmen in der Lage, Kundenkonten und Nutzungsereignisse in Echtzeit zu erfassen, zu klassifizieren und zu verwalten. Zusätzlich kann Telenor durch das Service-Deployment-System den Umsatz steigern, Pay-as-you-go- und Pay-per-View-Optionen anbieten, die Beziehung zu seinen Kunden verbessern und mit attraktiven Inhalten und Provider-Markennamen neue Nutzer gewinnen. SDX ermöglicht aber auch den Endbenutzern die direkte Kontrolle ihrer Dienstprofile.