Aus Bangalore wird Bengalooru

02.11.2006
Die indische High-Tech-Metropole ändert ihren Namen

Die Regionalregierung des indische Bundesstaates Karnataka hat gegen den Willen viele Bürger die Namensänderung von zehn Städten durchgesetzt. Ab sofort tragen sie wieder ihren traditionellen kannadischen Namen (Kannada ist die Landessprache der Region). Von der Änderung ist auch Bangalore, Hauptstadt des Bundesstaates und Sinnbild des schon seit Jahren währenden IT-Booms in Indien, betroffen. Sie heißt ab sofort Bengalooru, kann aber weiterhin ihre englischsprachige Bezeichnung tragen.

Die Landesväter tragen damit erneut der wachsenden Entfremdung der Region Rechnung. Der enorme Zuzug gut ausgebildeter und hoch bezahlter IT-Profis sorgt für Unruhe unter den heimischen Bürgern und der Landbevölkerung. Vor wenigen Wochen hatten die Politiker bereits beschlossen, den englischsprachigen Unterricht an Schulen zu unterbinden, um ihn durch Unterricht in kannadischer Sprache zu ersetzten (siehe auch " Bangalore verbietet Englischunterricht an Schulen").

Bangalore ist nicht die erste Stadt, die ihre englische Bezeichnung zugunsten einer landessprachigen Ausführung ändert. Vor Jahren wurde aus Bombay bereits Mumbai und aus Madras wurde Chennai. Die Umfrage einer indischen Zeitung zeigt, das zwei Drittel der Befragten die Umbenennung ablehnen. Das Ergebnis ist jedoch nicht repräsentativ. Die Erhebung betrieb die englischsprachige Zeitung "Times of India" (siehe auch "Autorikschas und Hightech - Bangalore ist Indiens IT-Hauptstadt"). (jha)