Auf RFID ist die IT schlecht vorbereitet

18.02.2004
Von Dieter Sinn

Jede Dose hat eine Seriennummer

Mit Transponder-Chips lassen sich sowohl Paletten udn Kartons als auch einzelne Artikel kennzeichnen. Foto: Texas Instruments
Mit Transponder-Chips lassen sich sowohl Paletten udn Kartons als auch einzelne Artikel kennzeichnen. Foto: Texas Instruments

Der bislang übliche Barcode wird "nur" verwendet, um die Produktbezeichnung und den Hersteller zu codieren. Smart Chips hingegen transportieren mit einer 96 Bit langen Ident-Nummer nicht nur Hersteller- und Produktnamen, sondern auch die individuelle Seriennummer jedes Stücks. Folglich hat jede einzelne Dose Fleischsalat eine eigene Seriennummer. Auf diese Weise lässt sich die Herstellung rückverfolgen, wie es zunehmend durch gesetzliche Auflagen vorgeschrieben ist. Gleichzeitig wird der Dose ein Verfallsdatum und ein aktueller Lagerplatz zugeordnet. Der Supermarkt weiß jetzt: Achtung, wir haben noch Fleischsalat im Regal, der in wenigen Tagen das Verfallsdatum überschreitet. Darauf kann er mit einem Sonderpreis reagieren, oder er beschleunigt mit einer Umsortierung auf die Pole-Position im Regal den Abverkauf.

Smart Tags erleichtern die Echtzeiterfassung des tatsächlichen Warenbestandes in der ganzen Logistikkette, in allen Zwischenlagern, auf den Lkws und in den Verkaufsregalen. Die gefürchteten "Out-of-Stock"-Situationen sind damit leichter vermeidbar, gleichzeitig lässt sich der Gesamtbestand in der Kette weiter reduzieren. Den einzelnen Produkten kann mit der Seriennummer auch ein elektronischer "Laufzettel" mitgegeben werden - etwa in dieser Art: Das Gerät ist zur Zeit für diesen Ort vorgesehen. Dadurch werden Umladevorgänge nicht nur beschleunigt, sondern auch weniger personalintensiv und fehleranfälllig. Es handelt sich also um eine harte Rationalisierungstechnik.